Distrikt
"Unschlagbare Kompetenzen"
Interview mit der neuen Governorin Daniela Singer (Rotary Club Fränkische Schweiz-Wiesenttal) zum Neustart beim Jugenddienst
Daniela Singer, wieso liegt Ihnen gerade der Jugenddienst so am Herzen?
Der Jugenddienst ist schuld daran, dass ich heute noch Rotarierin bin, und zwar stolze Rotarierin. Ich habe früh, also nachdem ich zwei Jahre bei Rotary war, den ersten Austauschschüler auf meinem Sofa sitzen gehabt und dann auch im Club den Jugenddienst übernommen. In den folgenden Jahren hat unser Club sehr viele Schülerinnen und Schüler ausgetauscht und ich habe persönlich inzwischen zehn Leute gehostet. Mein großer Sohn hat selbst noch das Glück gehabt, dass er zwei Mal raus konnte. Für mich ist der Jugenddienst eine der wichtigsten Säulen von Rotary.
Was sind die Vorteile vom Jugendaustausch?
Die Jugendlichen berichten von einem Schub in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, neuen Sichtweisen auf andere Kulturen, von ihren Gastfamilien und von Bekanntschaften, die für das spätere Leben wertvoll sind. Neben dem sozialen Engagement ist von Vorteil, dass Rotary weltweit einen sicheren Rahmen bietet.
Was ist durch Corona liegen geblieben?
Auch wenn in Corona-Zeiten keiner reisen konnte, ist im Hintergrund weitergearbeitet worden. Wir mussten uns auf die Situation einstellen und sind dabei, neue Ansätze zu finden. Vielleicht ist Schüleraustausch im Moment nicht so präsent in den Köpfen der Jugendlichen – man freut sich ja überhaupt wieder zur Schule gehen zu können. Zudem habe ich die Vermutung, dass die Mütter noch weniger gerne ihre Kinder aus dem Haus lassen und für längere Zeit auf Reisen schicken. Da malt man sich nicht nur Gefahren aus. Dieser Austritt aus der Komfortzone bringt die Kinder auch anders wieder zurück. Sie haben sich weiterentwickelt.
Wie soll der Neustart aussehen?
Wir werden uns zuerst einmal auf sichere europäische Länder konzentrieren. Da sind wir in engem Kontakt. Für Übersee wird Flexibilität notwendig sein.
Was versprechen Sie sich von dem großen Kick-Off-Meeting am 7. Juli?
Dass wir durch die Bündelung der Kräfte eine größere Aufmerksamkeit erreichen. Wir sind offen, laden ein, hören zu, bieten jungen Menschen Chancen, ihren Horizont zu erweitern. Wir zeigen, dass wir durch unsere Erfahrung, gute Struktur und das große rotarische Netz im Jugendaustausch unschlagbare Kompetenzen haben.
Was können die einzelnen Clubs tun, um den Jugendaustausch wieder zu beleben?
Jeder Rotarier sollte über den Jugendaustausch reden – mit Freunden, in Schulen und mit Auszubildenden. Man kann Information darüber zum Beispiel in seinem Betrieb seinen Mitarbeitern zukommen lassen und man kann auch als Firma, den Austausch von Auszubildenden unterstützen. Alle Seiten profitieren davon.
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