Neues aus Bröckedde - Folge 69
Der Club Med
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
Eigentlich sollten im RC Bröckedde aus jeder Berufsgruppe nur zwei Vertreter Mitglied sein. Im Lauf der Jahre hatte sich jedoch eine gewisse Schieflage ergeben, wie Präsident Pröpcke im Gespräch mit Kassierer Knödler meinte: „Wo ich bei den Meetings auch hinschaue, sitzt ein Jurist.“
Knödler nickte: „Aber die stören nicht weiter. Die wachen nur einmal jährlich bei der Mitgliederversammlung auf, wenn es um Satzungsfragen geht. Mehr Sorgen machen mir die vielen Banker.“
In der Tat war diese Branche machtvoll präsent, wobei man kunstvoll verstanden hatte, alle Hürden der Klassifikationsregeln zu umschiffen. Im RC Bröckedde gab es Universalbanker und Investmentbanker, Volksbanker, Sparkassenbanker, Onlinebanker, Firmenkundenbanker, Privatkundenbanker, Landesbankenbanker, Landesbankenbanker in Abwicklung, Repräsentanten von Instituten mit oder ohne Staatsstütze sowie Bad Banker etc.
Übertroffen wurden die Banker aber von den Ärzten. Vom Allgemeinmediziner bis zum Zerebralspezialisten – der RC Bröckedde konnte mit allem dienen. Erst jüngst war ein Viszeralchirurg für mittelgroße Operationen aufgenommen worden. Pröpcke hatte gegenüber Chefarzt Prof. Schnarrer vom Klinikum Bröckedde geseufzt: „Langsam werden wir ein Club Med.“
Freund Schnarrer war der heimliche Vorsitzende des Club Med und auf seine Mehrung bedacht. Man ließ ihm einen gewissen Freiraum, denn die ärztlichen Freunde waren ja durchaus nützlich in Form interessanter Vorträge. Zudem standen sie für kostenlose Konsultationen während der Meetings zur Verfügung.
Und wieder mal kam ein neuer Dr. med. in den Club – auch er ein Viszeralchirurg. Pröpcke nahm Freund Schnarrer beiseite und fragte: „Lieber Freund, wir haben doch erst kürzlich einen Zwitzeralodersoähnlichspezialisten aufgenommen?“
Schnarrer lächelte überlegen: „Aber keinen für minimalinvasive Operationen!“
Zaghaft erwiderte Pröpcke: „Jetzt sind wir hoffentlich komplett?“
Schnarrer schüttelte sorgenvoll den Kopf: „Es gibt über 30.000 verschiedene Krankheiten und für jede einen Spezialisten. Ich fürchte, wir stehen erst am Anfang.“
Knödler nickte: „Aber die stören nicht weiter. Die wachen nur einmal jährlich bei der Mitgliederversammlung auf, wenn es um Satzungsfragen geht. Mehr Sorgen machen mir die vielen Banker.“
In der Tat war diese Branche machtvoll präsent, wobei man kunstvoll verstanden hatte, alle Hürden der Klassifikationsregeln zu umschiffen. Im RC Bröckedde gab es Universalbanker und Investmentbanker, Volksbanker, Sparkassenbanker, Onlinebanker, Firmenkundenbanker, Privatkundenbanker, Landesbankenbanker, Landesbankenbanker in Abwicklung, Repräsentanten von Instituten mit oder ohne Staatsstütze sowie Bad Banker etc.
Übertroffen wurden die Banker aber von den Ärzten. Vom Allgemeinmediziner bis zum Zerebralspezialisten – der RC Bröckedde konnte mit allem dienen. Erst jüngst war ein Viszeralchirurg für mittelgroße Operationen aufgenommen worden. Pröpcke hatte gegenüber Chefarzt Prof. Schnarrer vom Klinikum Bröckedde geseufzt: „Langsam werden wir ein Club Med.“
Freund Schnarrer war der heimliche Vorsitzende des Club Med und auf seine Mehrung bedacht. Man ließ ihm einen gewissen Freiraum, denn die ärztlichen Freunde waren ja durchaus nützlich in Form interessanter Vorträge. Zudem standen sie für kostenlose Konsultationen während der Meetings zur Verfügung.
Und wieder mal kam ein neuer Dr. med. in den Club – auch er ein Viszeralchirurg. Pröpcke nahm Freund Schnarrer beiseite und fragte: „Lieber Freund, wir haben doch erst kürzlich einen Zwitzeralodersoähnlichspezialisten aufgenommen?“
Schnarrer lächelte überlegen: „Aber keinen für minimalinvasive Operationen!“
Zaghaft erwiderte Pröpcke: „Jetzt sind wir hoffentlich komplett?“
Schnarrer schüttelte sorgenvoll den Kopf: „Es gibt über 30.000 verschiedene Krankheiten und für jede einen Spezialisten. Ich fürchte, wir stehen erst am Anfang.“
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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