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Ehrung

Rumänische Stadt ehrt deutschen Rotarier

Ehrung - Rumänische Stadt ehrt deutschen Rotarier
Paul Gräfendorf aus Schlotheim (RC Mühlhausen/Thür.) © Rotary Magazin

Seit den 90er Jahren engagiert sich Paul Gräfendorf (RC Mühlhausen) mit seinem Club und Kirchenfreunden für eine kleine Stadt in Rumänien. Jetzt will die Stadt "Danke" sagen.

Sabine Meinert19.05.2017

Jedes Jahr ist Paul Gräfendorf nach Rumänien unterwegs - mit Riesen-Hilfstransporten für die kleine Stadt Lugoj. In diesen Tagen ist er auch wieder da. Doch diesmal dreht sich alles um ihn. Die Stadt Lugoj, die so viel von seiner ehrenamtlichen Arbeit profitiert, will ihn ehren - mit dem "Schlüssel der Stadt."

Gräfendorf hat eigentlich immer gesagt, dass er das nicht wirklich braucht. Sein Lohn seien die glücklichen Augen der Menschen, denen er helfen kann. Doch nun: "Es ist doch ganz schön aufregend."

Einige rotarische Freunde aus Mühlhausen haben ihn begleitet und die Freunde vom RC Lugoj sind beim Bürgermeister auch dabei. Sie vor allem sind überglücklich, dass endlich mal gewürdigt wird, was ihr Paul so alles organisiert.

Das Projekt der Tochter weiterführen

Ursprünglich wollte Gräfendorfs Tochter Jana in der Region helfen. Von ihrem Praktikum als Sozialpädagogin in Rumänien hatte sie schon am Telefon so viel erzählt, dass dem Vater die unhaltbaren Zustände in sozialen Einrichtungen, in Armenvierteln und Krankenhäusern plastisch vor Augen standen. Als Jana dann auf dem Heimweg nach Deutschland tödlich verunglückt, stand für Paul Gräfendorf fest: Er übernimmt und erfüllt den Wunsch seiner Tochter, die Situation zu lindern.

Kinderfest organisiert - und als Clown aktiv: Paul Gräfendorf (hinten) ist immer mittendrin

Bis heute hat er jedes Jahr Hilfstransporte in die bitterarme Region organisiert - sie wurden jedes Jahr größer. Zuletzt gingen Krankenhausbetten, medizinische Geräte und Medikamente auf den Weg. Immer dabei hat er Kleinigkeiten für die Kinder und Bettwäsche oder Kleidung für die älteren Mitbürger. "Alles, das was bei uns irgendwann übrig oder doppelt ist und nicht mehr genutzt wird...", zählt Paul Gräfendorf auf, wie er an Hilfsgüter kommt. 

Seine Mühlhäuser Clubfreunde haben schon mehrfach gesagt: "Paul war und ist der wichtigste Motor der Verbindung nach Rumänien." Dass es noch eine Weile so bleibt, darauf hoffen die Menschen in Lugoj. Und sie freuen sich schon darauf, wenn "Paulo" beim Sommerfest im Kinderheim wieder den Clown spielt. Denn mit einer Aufgabe hat Paul Gräfendorf irgendwie nie genug.