Präsidentenbrief
von Franzesco Arezzo |
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Glück und Gesundheit

Die Sonderausgabe des US-amerikanischen Rotary Magazine in diesem Monat steht ganz im Zeichen des Glücks, der elementarsten menschlichen Sehnsucht. Dieser Zustand des Wohlbefindens und die Bedingungen für seine Schaffung und Erhaltung sind jedoch mehr als nur ein Gefühl und sollten als universelles Recht betrachtet werden.

Im Dezember, der bei Rotary im Zeichen der Krankheitsprävention und-behandlung steht, betonen wir die Arbeit unserer Mitglieder zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden, auch des psychischen Wohlbefindens. Nach einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation leidet weltweit fast jeder siebte Mensch an einer psychischen Störung. Aber nur neun Prozent der Menschen mit Depressionen werden adäquat behandelt.

Bei Rotary haben wir glücklicherweise ein wirksames Mittel zur Förderung von emotionalem Wohlbefinden und Glücklichsein gefunden: die Freundschaft. Die Verbindungen, die wir in Rotary aufbauen, können eine starke Kraft für Veränderungen sein. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Als meine rotarischen Freunde mich das erste Mal als Clubpräsident vorschlugen, sträubte ich mich zunächst. Ich stotterte und hatte schreckliche Angst, sprechen zu müssen. Die liebevolle Unterstützung meiner Clubmitglieder half mir jedoch, meine Angst zu überwinden und selbstbewusst vor eine Menge zu treten. Heute spreche ich regelmäßig in einer fremden Sprache, manchmal vor Tausenden von Menschen. Die Rotary-Mitglieder in meinem Leben haben mir geholfen, mich selbst dauerhaft zu verändern.

In unserem Bestreben nach dauerhaften Veränderungen in der Welt dürfen wir nicht vergessen, uns auch umeinan-der zu kümmern.

Francesco Arezzo

Unsere Gemeinschaft gibt uns den Mut und die Mittel, auch in der Welt dauerhafte Veränderungen herbei-zuführen. Und die Behandlung psychischer Erkrankungen muss dringend verbessert werden. Laut der WHO wenden Regierungen im Durchschnitt nur zwei Prozent ihrer Gesundheitsbudgets für psychische Gesundheit auf und nur elf Prozent dieser Mittel für kommunale Dienste. In manchen Ländern gibt es für 100.000 Menschen nur eine aus­ge­bil­de­te psychiatrische Fachkraft. Die WHO hat zu strategischen und dringenden Maßnahmen aufgerufen, um diese Lücke zu schließen.

Rotary kann diesem Aufruf folgen, indem wir in unseren Clubs über psychische Gesundheit sprechen, mit lokalen Organisationen zusammenarbeiten, die Ausbildung von lokalen Gesundheitsfachkräften finanzieren und Initiativen zur Bereitstellung von psychischer Betreuung unterstützen. Selbst kleine Investitionen in die psychische Gesundheit machen sich enorm bezahlt: durch höhere Produktivität, bessere öffent-liche Gesundheit – und Glücklichsein.

In unserem Bestreben nach dauerhaften Veränderungen in der Welt dürfen wir nicht vergessen, uns auch umeinan-der zu kümmern. In den weisen Worten von Past-RI-Präsident Gordon McInally sollten wir nicht nur fragen: „Wie geht es dir?“ Vielmehr sollten wir einander fragen: „Wie geht es dir wirklich?“

Lassen Sie uns das neue Jahr voller neuer Möglichkeiten damit beginnen, uns gemeinsam für das Gute ein-zusetzen: für Heilung, Freundschaft und Glücklichsein.

Jahresmotto 2025

Franzesco Arezzo