Distrikt 1880

Ein Bus für die Studierenden in Ghana – Bildung ermöglichen

von Ulrike Löw |
| Lesezeit: 3 Minuten

Es fehlt an öffentlichen Verkehrsmitteln: Nürnberger Rotarier unterstützen die Katholische Universität Ghana mit einem Bus.

Die Anfrage aus Ghana kam 2022. Die Universität Sunyani wandte sich an Klaus Fleischer; der Professor für Innere Medizin hatte die Tropenmedizinischen Klink in Würzburg geleitet. Könnte er nicht helfen, einen eigenen Bus zu organisieren?

Klaus Fleischer reichte die Bitte an Freund Dr. Wolfgang Benkel (RC Nürnberg-Sigena) weiter und bat darum zu überlegen, wie für die Studenten der Katholischen Universität Ghana ein Bus beschafft werden könnte. Es sei schwer für die Studierenden, an ihre Arbeitsplätze zur praktischen Ausbildung zu gelangen. Der öffentliche Verkehr in dem Land ist nicht organisiert, Busse oder Taxis fahren nur, wenn sie gefüllt sind. Dazu kommen die nicht unerheblichen Transportkosten, welche sich die Studierenden oftmals nicht leisten können.

"Mit einem großen eigenen Spendenaufkommen unseres RC Nürnberg-Sigena und der Beteiligung des befreundeten Clubs RC Sihltal in der Schweiz in Höhe von 2000 Euro sowie der großen Hilfe von MIVA in Österreich konnte die Finanzierung des Busses über rund 57.000 Euro gesichert werden", berichten Wolfgang Benkel, Margit Schlenk und Dr. Axel Kreienbrink vom RC Nürnberg-Sigena.

Nun ist nach doch längerer Zeit, die wegen der Hilfe mit den Formalitäten von MIVA notwendig war, der Bus zur großen Freude aller in Ghana angekommen.

Die Verwendung des erbetenen Busses ist für den Hin- und Rücktransport von Studierenden (Bachelor of Science) aus der Fakultät "Krankenpflege und Hebammenkunde" der Katholischen Universität Ghana (CUG) zu klinischen Praktika in den umliegenden Hospitälern vorgesehen.

Im "proposal for donation of a bus" der Universität ist die im Wintersemester 2022/23 eingeschriebene Studierendenzahl dieser Fakultät mit 1.944 in vier Jahrgängen angegeben. Diese Zahl ist sehr hoch und spiegelt auch den hohen Personalbedarf in Ghana und den Nachbarländern wider. Die Studierenden müssen in Gruppen zu den vielfältigen klinischen Praktika in die Hospitäler gebracht werden. Öffentlicher Transport ist nur rudimentär vorhanden und der bestehende Bus – ein Modell von 2011 – ist weit überfordert. Der Bus hat sich in der Afrika-Version mit 4 x Doppelreifen und doppelter Blattfederung über 11 Jahre bewährt."

Die MIVA Austria ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche. Ihre Aufgabe ist es, Transportmittel aller Art für den Einsatz in Mission und Entwicklungshilfe zu finanzieren. Dazu gehört der Beschaffungsbetrieb der MIVA (BBM). Dieser ist Non-Profit-Dienstleister, Beschaffungsbetrieb und Handelspartner für Engagierte in den ärmsten Ländern der Welt. Auf diese Weise war es möglich, den Bus günstig zu beschaffen – und die MIVA hat die Hälfte der Kosten finanziert und den aufwändigen Transport nach Ghana organisiert.

Durch das erfolgreiche gemeinsame rotarische Engagement können nun Studierende an ihre Fakultät gelangen und die so wichtigen Kompetenzen für das Gesundheitswesen erwerben, indem der Zugang zum Studienort überhaupt ermöglich wird.

Ein Kernbereich Rotarys, die Gesundheit, ist nun in diesem Setting vor Ort in Ghana gefördert worden.

Ein großer Dank gilt Freund Dr. Benkel für die hartnäckige und großzügige Initiative und Umsetzung des Projektes.

Margit Schlenk
Wolfgang Benkel
Axel Kreienbrink

Ulrike Löw

Aus dem Magazin

Die Kraft des Singens
12 / 2025
Unter die Haut: Tattoos
11 / 2025
Die Rente ist sicher
10 / 2025
Als Gott auszog – Gedanken zur Umwidmung von Kirchen
09 / 2025
Österreich - Erinnerungen an die Zukunft
08 / 2025
Comeback des Sportvereins
07 / 2025
Man muss Menschen mögen
06 / 2025
Alles auf Anfang
05 / 2025
Cool Japan
04 / 2025
Mut zum Bruch: Deutschland nach der Wahl
03 / 2025
Gehasst oder geliebt?
02 / 2025
Wettrüsten im All: Wie Europa abghängt wird
01 / 2025
08/2024
08 / 2024
07/2024
07 / 2024
06/2024
06 / 2024
05/2024
05 / 2024
04/2024
04 / 2024
03/2024
03 / 2024
02/2024
02 / 2024
01/2024
01 / 2024