Bröckedde

Einer für alle, alle für einen

von Alexander Hoffmann |
| Lesezeit: 2 Minuten

Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.

 

 

Wir brauchen mehr Zusammenhalt im RC Bröckedde“, befand Präsident Pröpke und bat den Clubintellektuellen Dr. Krümelein zu einem entsprechenden Motivationsvortrag. Der machte das sehr gerne anhand des Mottos „Einer für alle, alle für einen“ aus dem Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas.

Dr. Krümelein zitierte auch den inoffiziellen Wahlspruch der Schweizerischen Eidgenossenschaft „Unus pro omnibus, omnes pro uno“, der sich als Inschrift hoch oben in einem Kuppelbau des Bundeshauses zu Bern findet. Der Referent erntete andächtiges Nicken und mächtig Beifall. Ein weihevolles Gefühl der Solidarität waberte durch den Salon Hindenburg.

„Mal schauen, wie lange das anhält“, knurrte Kassierer Knödler. Er gehörte zum harten Kern des Clubs, er war einer von den wenigen, die den Laden am Laufen hielten – gefühlt seit den Zeiten von Alexandre Dumas. Neben Pröpke, Knödler und Dr. Krümelein waren es die Freunde Bommerzahn und Polterblume. Beim Rest der über 60 Freunde erschöpfte sich das rotarische Engagement im Leitsatz „Meet, greet, eat“. Das hielt die MGE-Fraktion nicht davon ab, den Service der Musketiere stets sehr kritisch zu begleiten – meet, greet, eat and motzen.

 

Knödler sollte mit seiner Skepsis recht behalten. Einer Einladung des französischen Partnerclubs St. Maladie sur mer mochte niemand folgen, mit Ausnahme der fünf Musketiere. Präsident Pröpke aktivierte kurzerhand seine Tante Klothilde und zwei Neffen, auf dass die Bröckedde-Delegation halbwegs präsentabel aussah.

Beim Wohltätigkeitsgrillen für das Kinderheim St. Eulalia stand Freund Bommerzahn acht Stunden lang alleine hinter dem vernebelten Rost, ehe er wegen einer Rauchvergiftung aufgeben musste. Und Freund Polterblume holte sich einen Hexenschuss beim Plakatieren für das rotarische Benefizkonzert der Bröckedder Philharmoniker.

Als Freund Knödler gleich drei Austauschschüler auf einmal in sein Haus aufnahm, weil sonst niemand Platz und Zeit hatte, platzte ihm der Kragen. Gegenüber Präsident Pröpke verkündete er: „Ich bestelle jetzt einen Malermeister.“

„Für was?“
„Für ein neues Clubmotto.“
Das Ergebnis konnten die Freunde beim nächsten Meeting im Salon Hindenburg bestaunen. An der Decke prangte in blutroten Lettern: „Wenige für alle und immer dieselben.“

 

 

Alexander Hoffmann

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