Distrikt 1880

Mobile Apotheke im Noteinsatz

von Ulrike Löw |
| Lesezeit: 2 Minuten

Den Menschen in der Ukraine steht der dritte Winter im Ausnahmezustand bevor. Vielen fehlt Wasser, Strom und Gas, sie können nicht heizen, was sich massiv auf ihre Gesundheit auswirkt

Frank Dörje (RC Erlangen), Schwerpunktbeauftragter der Task-Force des Deutschen Governorrats für Medizinische Hilfen, hat gerade einen erschütternden Lagebericht eines Past-Governors aus der Ukraine erhalten: „Nach zweieinhalb Jahren blutigem Krieg kommt es zu mentalen Ausfällen und psychischen Erkrankungen. Natürlich sind viele Menschen auch aufgrund der ständigen Bombardierungen extrem angespannt.“ Seine Botschaft ist so einfach wie dringend: Das Augenmerk muss auch auf der Gesundheit der kriegsgeplagten Menschen liegen. Aktuell bestätigt die Weltgesundheitsorganisation fast 2000 Angriffe auf Krankenhäuser, Gesundheitspersonal und Patienten. Nach den gezielten Attacken auf die Energieinfrastruktur haben allein in der Südukraine mittlerweile mehr als 20.000 Dörfer keine lokalen Apotheken mehr. Vor allem die Regionen Cherson und Odessa leiden seit der Explosion des Kachowka-Staudamms unter der schlechten Infrastruktur und der Trinkwasserverschmutzung, zugleich steigt der Bedarf an Medikamenten. Doch diese werden kriegsbedingt immer teurer.

20.000 Euro für die kommenden vier Monate

Eine mobile Apotheke, besetzt mit einem Fahrer, einer Pharmazeutin und einer Assistentin, fährt bereits verschiedene Standorte an, insbesondere chronisch Erkrankte werden unterstützt. Der Bedarf wird mit medizinischen Außenposten in den einzelnen Orten abgestimmt. Nun sind 20.000 Euro nötig, um die mobile Apotheke für weitere vier Monate einzusetzen.

Rotary Clubs engagieren sich seit Kriegsbeginn mit den vielfältigsten Aktionen für die Ukraine, ganz aktuell weist Frank Dörje auf vier Hilfsprojekte gemeinsam mit action medeor e.V. hin: Der Verein versteht sich als „Notapotheke der Welt“. Da Dörje als Leiter der Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen vom Fach ist und die Erlanger Clubs bereits „hervorragende Erfahrungen“ mit action medeor e. V. und gemeinsamen Projekten gemacht haben, wurden jetzt vier weitere Hilfsprojekte aufgelegt: „Mobile Apotheke“, „Medikamentenhilfe für Krankenhäuser in Charkiw“, „Medizinischer Sachbedarf nach Bedarfsliste ukrainisches Gesundheitsministerium“ und „Hilfe für Kinder in Not“.

Mehr unter rotary-fuer-ukraine.de

Ulrike Löw

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