Distrikt 1880

Moor und mehr am Grünen Band

von Ulrike Löw |
| Lesezeit: 2 Minuten

Vom Todesstreifen zur Lebenslinie: Sabina Gärtner-Nitsche, Governor im Distrikt 1880, hat das "Grüne Band" entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu ihrem Projekt gemacht – und nun kommt das Blaue Band hinzu.

Die Aktion "Hey, wir kaufen uns ein Moor!" kommt an – 35.000 Euro wurden bereits gespendet. Die Idee dahinter: Die Gelder gehen zweckgebunden an den BUND; die Experten dort erhalten das Grüne Band bereits seit Jahrzehnten. Sie kaufen Flächen an, planen nationale und internationale Fachkongresse, betreuen Drittmittelprojekte und setzen Naturschutzmaßnahmen um.

Der CO2-Fußabdruck eines Rotary Clubs beläuft sich auf etwa 10 Tonnen jährlich und hier setzt das Projekt "Unser Rotary-Moor im Distrikt 1880" an – wir kompensieren unvermeidbare Emissionen.

Ralf Hardenberg (RC Nürnberg-Connect) rechnet vor: "Unser Moor" liegt im Rehauer Staatsforst bei Hof in Oberfranken, wir können 17 Hektar finanzieren, der Quadratmeter Waldfläche ist für weniger als zwei Euro zu haben. Da der Freistaat Bayern derzeit 80 Prozent der Kosten übernimmt, müssen etwa 50.000 Euro einmalig investiert werden. Folgekosten entstehen nicht, da der bayerische Landschaftspflegeverband die Pflege der Areale übernimmt.

Durch Hands-On-Aktionen soll der Forst "entfichtet" werden. Noch ist "unser Moor" ein trockengelegter Fichtenwald. Werden Kanäle und Drainagen verschlossen, kann sich das Moor mit seiner Flora und Fauna regenerieren. Die wiedervernässte Landschaft nimmt sofort wieder Kohlendioxid auf – pro Hektar wird mit 10 Tonnen jährlich gerechnet. 17 Hektar Rotary-Moor sorgen für eine neutrale Klimabilanz für 17 Rotary-Clubs.

Zum Grünen Band kommt das Blaue Band: Der RC Oberpfälzer Wald/Oberviechtach hat sich unter Präsidentin Emilia Müller vom Governorprojekt zu einer Aktion mit dem RC Plzeň Beseda inspirieren lassen und den Dreiklang Sanfter Tourismus, Naturschutz und Erinnerungskultur geschafft: Gemeinsam stellen die Rotarier im Juli an den Bächen und Quellen entlang eines Rundwanderweges zwölf Holzbänke auf – sechs Bänke in Bayern und sechs in Tschechien. Die Bänke, so Emilia Müller, laden zum Verweilen ein, Schilder mit aufgedruckten QR-Codes informieren zum Grünen Band. Hergestellt wurden die Bänke übrigens von Schülern der Berufsschule für Forstwirtschaft in Neunburg vorm Wald.

Das Zusammenspiel von konservierter Natur und Spuren der Weltgeschichte entlang des ehemaligen eisernen Vorhangs ist einzigartig. Kürzlich wurde das Grüne Band von der Unesco zur Aufnahme ins Weltnaturerbe vorgeschlagen.

Ulrike Löw

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