Editorial
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Reiselust vieler Deutscher und Österreicher nach langen Monaten der Corona-Restriktionen neu erwacht

Es sind furchtbare Bilder, die seit Mitte Juli aus Westdeutschland, Süddeutschland und Österreich um die Welt gehen. Ganze Städte, ganze Landstriche versanken in den Fluten. Alte, wunderschöne Kulturlandschaften wie das Ahrtal wurden zerstört, Tausende Menschen verloren ihre Existenz, Hunderte sogar ihr Leben. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat der Wahlkampf also ein neues Leitthema, den Klimawandel. Doch war der Starkregen, bei dem regional binnen 24 Stunden mehr als 200 Liter Wasser pro Quadratmeter fielen, tatsächlich das Phänomen eines sich verändernden Klimas oder einfach ein Unwetter? Eine Antwort versucht zum Auftakt unserer Titelstrecke Diplom-Meteorologe Guido Halbig vom Deutschen Wetterdienst, der dem Weltklimarat IPCC angehört. Im daran anschließenden Beitrag geht Klement Tockner der Frage nach, was wir aus der Katastrophe mit Blick auf die Stadtplanung und Stadtentwicklung lernen müssen. Tockner, international führender Gewässerökologe, fordert, Naturschutz und Hochwasserschutz endlich in Einklang zu bringen.

Und doch ist Sommer, und trotz allem Entsetzen und aller Trauer über die Hochwasserkatastrophe ist es nur verständlich, dass die Reiselust vieler Deutscher und Österreicher nach langen Monaten der Corona-Restriktionen neu erwacht ist. Sie wünschen sich ein Stück Normalität, sehnen sich nach sommerlicher Leichtigkeit und finden diese immer öfter – im eigenen Land. Der Schriftsteller Thomas Steinfeld schreibt zum Auftakt des zweiten und heitereren Teils unserer Titelgeschichte: „Überhaupt hat die Fernreise, bedingt durch die Nivellierung der Reisekosten und die Standardisierung des Angebots, an Prestige verloren, wodurch ein Urlaub auf Amrum nicht mehr als verhinderte Reise nach Phuket erscheint. Und nimmt man hinzu, dass das große Reisen auf absehbare Zeit unter den Bedingungen von Ansteckungsgefahr und ökologischen Belastungen betrachtet werden wird, mag man von einer Rückkehr zur Sommerfrische sprechen.“

Diesen Bewusstseinswandel haben wir zum Anlass genommen, ausgewählte Heimatlandschaften neu zu entdecken. So erinnert sich etwa der Schriftsteller Thilo Krause an traumhafte und kraftspendende Sommer in der Sächsischen Schweiz: „In den Ferien verschwanden wir wochenweise in den entlegenen Teilen des Gebirges. Nur wenn wir Wasser brauchten, fanden wir in die Zivilisation zurück, klingelten am erstbesten Haus und bekamen zum Wasser ein Stück Kuchen dazu oder ein Kilo Kirschen.“ Und Schriftstellerin Julia Kospach schwämt: „Das Salzkammergut ist nun einmal von einer solch magischen Aura umflort, dass auch noch die entlegenste angrenzende Peripherie gern dazugehören würde.“

Wenn Rotary bei der Bekämpfung der Kinderlähmung als gleichberechtigter Partner der Weltgesundheitsorganisation, von Unicef und anderen renommierten Institutionen weltweit im Fokus steht, präsentiert es sich als das, was es ist: eine der größten Nichtregierungsorganisationen der Welt mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern. Entsprechend professionell präsentiert sich Rotary: mit einer klaren Wort-Bild-Marke und lizenzierten Merchandise-Artikeln. Unser Autor Matthias Schütt ist der Frage nachgegangen, wie es die Rotary Clubs in Deutschland und Österreich bei ihrer Arbeit mit den Regeln von Rotary International zum Thema Markenschutz und Lizenzierung halten. Nach seinen Recherchen und vielen Gesprächen auf Club- und Distriktebene werden diese offenbar häufig ignoriert. So gelangen veraltete Logos und nicht lizenzierte Produkte in Umlauf, für die die Clubs und Distrikte haften, nicht aber RI. Was Rotary Clubs berücksichtigen müssen, wenn sie Produkte mit dem Rad erstellen oder verkaufen, lesen Sie im Fokus.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht

Björn Lange
Chefredakteur

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