Distrikt 1800
von Gabriele Arndt-Sandrock |
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In beispielhafter Zusammenarbeit organisierten der Rotary Club Stolzenau und der Lions Club Stolzenau 3200 Booster-Impfungen.

Der 3500 Einwohner zählende Ort Warmsen liegt am Rande des Landkreises Nienburg/Weser in Niedersachsen. Jeweils 70 Kilometer sind es bis nach Bremen und Hannover, 30 Kilometer zur Kreisstadt Nienburg und 20 Kilometer zum nächsten Mittelzentrum Stolzenau.Kein Wunder also, dass die Hausarztpraxis von Joachim Bonfert (Lions Club Stolzenau) im Herbst 2021 von Booster-Impfwilligen überrannt wurde. Anfang November erreichte der Ansturm ein Ausmaß, das einen normalen Praxisbetrieb unmöglich zu machen drohte. Mit der Bitte um Unterstützung beim täglichen Impfen wandte er sich an seinen inzwischen pensionierten Kollegen Günter Strobach vom Rotary Club Stolzenau. Der aber hatte eine viel größere Idee: „Mit unseren beiden Clubs haben wir einen großen Kreis an potentiellen Helferinnen und Helfern hinter uns, und ich kümmere mich zusätzlich noch um die Unterstützung der Gemeindeverwaltung und der örtlichen Vereine. Wir errichten ein temporäres Impfzentrum in Warmsen.“

Sehr praktisch: das Rathaus als Location

Die Idee funktionierte, als zentral und ideal erwies sich die Zusage der Gemeinde zur kostenlosen Bereitstellung des Rathauses für die Impfaktion: sechs separate Büroräume, Platz zur Aufbereitung der Impfdosen, ein beheizter Eingangsraum, Parkplätze, eine Küche mit Aufenthaltsräumen für die Helfer. Mehr als 40 Helfer sorgten zusammen mit den Freundinnen und Freunden aus dem Lions Club Stolzenau und dem Rotary Club Stolzenau für eine entspannte und stressfreie Atmosphäre sowie durchgehend Kaffee, Kuchen, Schnittchen und Pizza. Mit fünf Impfärzten und den Medizinischen Fachangestellten, die die Impfdosen im Akkord aufzogen, konnten Wartezeiten weitgehend vermieden werden. Das hat sich denn auch im Landkreis herumgesprochen: Wurden am ersten Samstag „nur“ 300 Impfwillige erreicht, so waren es am Samstag vor dem 4. Advent schon 700. An den insgesamt sieben Samstagen wurden jeweils in der Zeit von 9 bis 13 Uhr insgesamt 3200 Boosterimpfungen verabreicht.

„Wir haben gezeigt, dass unsere Randlage unglaubliche Kräfte freisetzen kann,“ so Günter Strobach. „Am 1. Mai werden wir das mit einem großen Fest für alle Helferinnen und Helfer feiern.“

Gabriele Arndt-Sandrock

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