Distrikt 1810

Über den Laufsteg in die berufliche Zukunft

von Monika Hörig |
| Lesezeit: 2 Minuten

Mit Hilfe zur Selbsthilfe engagiert sich der RC Schweich Römische Weinstraße in dem südamerikanischen Staat: Nähmaschinen ebnen den Weg von Jugendlichen zu einem Beruf.

Es war schon ein ganz besonderer Moment, was vor einiger Zeit live über einen Bildschirm beim RC Schweich Römische Weinstraße flimmerte: Eine Modenschau, bei der bolivianische fünf Mädchen und zwei Jungen perfekt gearbeitete Kleidung präsentierten. Auf dem "Laufsteg" zu sehen war Mode im landestypischen Stil, Kinderkleidung, Pyjamas, moderne Sportkleidung, Jacken, Herren-Hemden und -Anzüge sowie festliche Ballkleider präsentierten – alles von den Jugendlichen selbst geschneidert. Online stellten sie sich vor und bedankten sich für die Möglichkeit, eine Schneider-Ausbildung zu absolvieren, die ihnen der Club im Rahmen eines Distrikt Grant finanziert hat.

„Hilfe zur Selbsthilfe!“ lautete das Ziel des erst vor wenigen Jahren gegründeten Clubs. Dank erfahrener Partner gelang eine gute Vorbereitung als Voraussetzung für den Erfolg. Der erste Schritt war der Kauf von fünf professionellen Nähmaschinen sowie einer Strickmaschine für das Schul- und Ausbildungsinternat Residencia Luise in Bellavista, einem Vorort von Cochabamba. Auch für das Schulgeld und die Anleitung der Auszubildenden kam der Rotary Club auf. Insgesamt flossen 17.100 Euro in das Projekt.

Monatliches Update

Zwei Jahre lang lernten die Mädchen und Jungen, Kleidungs stü cke jeder Art zu nähen, eigene Schnittmuster zu erstellen, die professionellen Nähmaschinen ordnungs- ge mäß zu bedienen, Preise zu kalkulieren, Stoffe und Material zu beurteilen sowie ihre Produkte auf einem Markt zu präsentieren und zu verkaufen. Monatlich erreichten den Club Fotos über die Lernfortschritte, per Video informierten die Ausbilderinnen regelmäßig über den Stand. Das Projekt schloss ab mit einer zertifizierten Prüfung zum Schneider auf „mittlerem technischen Niveau“. Alle sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bestanden. Im Anschluss kauften die Schweicher Freunde den Absolventen jeweils eine Nähmaschine, damit sie das erlernte Handwerk künftig selbstständig in ihren Dörfern ausüben, ihren Lebensunterhalt verdienen und ihre Familie unterstützen können. Auch die Nachhaltigkeit des Projekts ist gesichert: Fünf weitere Jugendliche haben die Ausbildung gerade begonnen. Und abends haben nun auch Frauen aus dem Dorf die Gelegenheit, an den Nähmaschinen das Handwerk zu lernen.

Monika Hörig

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