Spenden
Nicht-Rotarier entdecken den RDG
Der Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. (RDG), der die Spenden der deutschen Rotarier für die Rotary Foundation und auch andere Projektspenden verbucht, verzeichnet auch immer wieder Spendeneingänge von Nicht-Rotariern. Wann und für was diese spenden, sei sehr unterschiedlich, sagt Büroleiterin Renate Renker. „Der Spendeneingang aus diesen Quellen ist in den letzten drei Jahren stark unterschiedlich und immer abhängig von einem Spendenzweck."
So konnte sie im Rahmen des Somalia-Hilfeaufrufs von 2011 rund 12.000 Euro von mehreren nicht-rotarischen Spendern verbuchen, bei einem Gesamt-Spendeneingang von rund 400.000 Euro. 2012 gingen 5000 Euro von Nicht-Rotariern ein, davon 4000 Euro für die Polio-Aktion. 2013 lag die Gesamtsumme dieser Zuwendungen bei 24.000 Euro u. a. für eine Frauenklinik in Ghana. Nicht berücksichtigt ist dabei eine Großspende von 100.000 Euro für das Nigeria-Projekt der Rotary Action Group for Population & Development (RFPD).
Rund 8000 Euro gingen zudem für die Opfer der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen ein. Dazu gibt es eine kleine Geschichte, die exemplarisch zeigt, welches Image sich Rotary als schneller und seriöser Partner bei internationalen Notfällen inzwischen erarbeitet hat: Als der Taifun Ende vergangenen Jahres durch die Medien ging, initiierte die bekannte Frankfurter Theaterfrau Maja Wolff eine Benefizaktion. Am folgenden Wochenende sollte die Gesamteinnahme von vier kleinen Bühnen der Stadt ausschließlich für Südostasien bestimmt sein.
Auf der Suche nach einem Partner für die zuverlässige Abwicklung nahm man nach gescheiterten Versuchen dankend das Angebot von Rotary an, die Spende an den richtigen Ort zu bringen. „Das Besondere an Rotary ist eben“, so Lothar Mark (RC Rodgau), der den Kontakt vermittelt hat, „dass wir dank RDG schnell und unbürokratisch eingreifen können. Innerhalb von drei Stunden stand die Aktion.“
Doch das ist die Ausnahme, das Tagesgeschäft bei RDG läuft, was Spenden von Nicht-Rotariern betrifft, auf vergleichsweise kleinem Niveau. Wobei ein Posten in den letzten Jahren häufiger auftaucht: Geburtstagsspenden. Wenn Rotarier zu runden Jahrestagen auf Geschenke verzichten und dafür um Spenden bitten, beteiligen sich auch Gäste, die keinem Rotary Club angehören.
Immerhin werden Rotary und der RDG in der Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen. Wobei Renate Renker allerdings darauf hinweist, dass der Großteil aller Spenden an RDG vorbeiläuft: „Alles, was auf lokaler Ebene stattfindet, geht in der Regel über einen Förderverein, wie ihn viele Rotary Clubs eingerichtet haben. Wir erfassen nur die Spenden von oder über Clubs, die keinen Förderverein haben, also allenfalls 30 Prozent.“
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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