https://rotary.de/bildung/preisverleihung-in-berlin-a-10877.html
Panorama

Preisverleihung in Berlin

Panorama - Preisverleihung in Berlin
Zum Lernen ist es auch im Seniorenalter nie zu spät © Christian Augustin

Rotaract: Doing Good Challenge

Matthias Schütt01.08.2017

Sie nennen sich Kräuterhexen, Notfallmonster oder auch Pfotenfreunde – und sind die Gewinner einer außergewöhnlichen Idee: Rotaract hatte im Rahmen der diesjährigen Bundessozialaktion Schülergruppen zu einer „Doing Good Challenge“ aufgerufen. Sie sollten in Teams von drei bis fünf Mitgliedern eine eigene Sozialaktion umsetzen. Fast 11.000 Schüler fühlten sich angesprochen. Jetzt wurden die besten Projekte in Berlin ausgezeichnet.

Sechzehn Projekte hatten den Sprung ins Finale geschafft. Das Rennen machte das Projekt „KT Sozial“ der Kurt-Tucholsky-Schule in Flensburg. Hier hatte sich eine Schülergruppe überlegt, Senioren im Gebrauch von Smartphones zu trainieren und ihnen damit einen Zugang in die moderne Kommunikationswelt zu verschaffen. Die Schüler erhielten den Hauptpreis, eine zweiwöchige Reise in die US-Hauptstadt Washington D.C. Diese konnte genau wie die anderen Preise auch vollständig über Sponsoren finanziert werden. Als Hauptsponsor hatte das Bundesfamilienministerium 25.000 Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden rund 80.000 Euro für die Aktion eingeworben. 

Die Smartphone-Experten aus Flensburg erhielten auch eine Nominierung für den Deutschen Engagementspreis 2017, der im Dezember in Berlin verkündet werden soll. Dort werden sie das Kaffee-Team der Abt-Besseler-Realschule in Buchen wiedertreffen, das von Rotaract mit einem Sonderpreis von 1500 Euro ausgezeichnet wurde. Hinter ihrem Projekt „Namaste Nepal sAG Buchen“ steckt eine Schüler-Firma, die Kaffeebohnen in Nepal einkauft, hier rösten und verpacken lässt und den Vertrieb organisiert. Der Einkauf sichert den Lebensunterhalt von 180 Familien, auch der Erlös aus dem Kaffeeverkauf fließt zurück in humanitäre Projekte in Nepal.

Besonders erfreulich aus Sicht der Organisatoren: 62 Prozent der „Chal­lenge“-Teilnehmer, das sind fast zwei Drittel, haben angekündigt, ihr Projekt auch nach Ende des Wettbewerbs weiterzuführen. Wie der geistige Vater der Idee, Andreas Laschke (RC Trier), mitteilt, wurde inzwischen ein eingetragener Verein gegründet, der das Projekt weiterführen soll. 

Matthias Schütt

Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.