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Neues vom RC Bröckedde · Folge 112

Die Weihnachtsfeier

Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg

Alexander Hoffmann01.12.2015

Die Weihnachtsfeier des RC Bröckedde begann sehr stimmungsvoll mit der Lesung von Ehrenpräsident Papke aus seinen Jugenderinner­ungen. Er las aus dem Kapitel „Weiße Weihnacht im Riesengebirge“- leider schneite es 77 Seiten lang.


Das Trio „Bröckedder Goldkehlchen“ rührte mit der Hymne „Mein Bröckedde, wie lieb’ ich Dich“ die Herzen, aber überzog ebenfalls gewaltig. So konnte die Vorspeise erst gegen 22 Uhr serviert werden, der Hauptgang kam weit nach Mitternacht, und es wurde 3.15 Uhr, als die letzten Rotarier nach Hause durften.


Präsident Pröpke seufzte: „Irgendwie läuft das immer aus dem Ruder. Wir brauchen einen Zeremonienmeister, der Zug in die Sache bringt.“ Einen solchen fand er in Freund Zottelwitz, Oberst a. D. Dessen Augen blitzten, als er den Auftrag annahm, die nächste Weihnachtsfeier zu organisieren: „Wer bei mir Führung bestellt, der kriegt sie geliefert.“


So kam es auch. Punkt 19 Uhr wurden die Türen zum Salon Hindenburg geschlossen, die verspätet Kommenden, mithin die Hälfte des Clubs, blieben außen vor. Innen stimmte Zottelwitz die Restrotarier auf den Ablauf ein: „In einer Minute kommt die Vorspeise. Ich erwarte raschen Verzehr, bitte keine Privatgespräche. Dafür ist ein Block zwischen 20.01 und 20.06 Uhr reserviert.“ Die Goldkehlchen mussten doppelt so schnell singen, Papke durfte lediglich die Seite 78 vorlesen. Jeder Redner wurde nach drei Minuten durch ein machtvolles „Mein Bröckedde, wie lieb’ ich Dich“ zum Verstummen gebracht. Hauptgang und Nachtisch wurden auf einem Teller serviert. Punkt 21 Uhr ertönte die Schluss­sirene, die Freunde verließen fluchtartig den Saal.


Zottelwitz baute sich vor Pröpke auf, der mit Kassierer Knödler noch am Tisch saß: „Herr Präsident, ich melde den Saal planmäßig geräumt – mit Ausnahme zweier Personen.“ –„Wir wollten nur noch ein Gläschen trinken.“ Zottelwitz schob Pröpke nebst Knödler nach draußen: „Keine Ausnahmen. Sie wissen doch, wer bei mir Führung bestellt …“

 

Alexander Hoffmann
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
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