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Rotary Action Day 2022

18 Tonnen Lebensmittel - das sind 3000 Päckchen für die Ukraine-Hilfe

Rotary Action Day 2022 - 18 Tonnen Lebensmittel - das sind 3000 Päckchen für die Ukraine-Hilfe
© RC Nürnberg-Reichswald

Hilfspakete für die Menschen in der Ukraine zu packen, ist gar nicht so leicht: Corona, Nahrungsmittelknappheit und gestörte Lieferketten setzten den Helfern zu. Eine Hilfsaktion von drei Nürnberger Rotary Clubs geriet zum Krimi.

Ulrike Löw24.05.2022

Mehrere Dutzend Frauen und Männer packten in der Halle der alten Wäscherei der Rummelsberger Diakonie e.V. in Schwarzenbruck an und schufteten: In drei Schichten traten die Helfer der Nürnberger RC Connect, RC Nürnberg-Reichswald und Rotaract am Wochenende an, am Ende hatten sie 18 Tonnen Lebensmittel  in 3000 Päckchen gepackt und auf einen Sattelschlepper der Johanniter verladen.

Gearbeitet wurde an zwei Packstraßen, zum Verladen brauchte es Paletten und Hubwagen — und eine Halle mit viel Platz. "Die letzten Wochen glichen einem Krimi", sagt Armin Mack, Past-Präsident von RC Nürnberg-Reichswald  und Organisator der Aktion. "Bevor wir starten konnten, musste die Halle erst entrümpelt werden. Und ob die Lebensmittel alle geliefert werden, war bis zur letzten Minute nicht sicher."

Doch alles hat geklappt, auch ein Sattelschlepper der Johanniter stand vor der Tür. Die evangelische Hilfsorganisation ist international unterwegs, etwa mit den Weihnachtstruckern. Seit 1993 werden in der Vorweihnachtszeit Tausende Hilfspakete geschnürt — und auch Mitglieder des RC Nürnberg-Reichswald und des Inner Wheel Club Nürnberg-St. Lorenz füllen seit Jahren kurz vor Weihnachten Hilfspakete für Menschen in der Region Siebenbürgen.

Doch für die Weihnachtsaktion packt der RC Nürnberg-Reichswald 600 Päckchen,  für die Ukraine sollten es am Rotary Action Day 3000 Stück werden.

Spenden wurden gesammelt - und dann stellten Organisator Armin Mack und RC-Nürnberg-Reichswald-Präsident Jörn Sens fest, dass sich all die Nachrichten dieser Welt auch in ihrem Plan zu helfen, spiegelten.

Der Angriffskrieg gegen die Ukraine bedeutet nicht nur Not für Millionen betroffenen Menschen vor Ort. In der Corona-Krise deutete sich bereits an, was die russische Aggression nun brutal klar macht: All die globalen Verflechtungen führen zu (gefährlichen) Abhängigkeiten, die Effekte fahren in die Lieferketten und das heißt: Brot, Kekse, Schokolade, Mehl, Reis und Nudeln, Zucker und Salz - all die Produkte, jene 18 Tonnen Lebensmittel, die 3000 Hilfspakete füllen sollten, waren nicht mit einem Anruf zu beschaffen.

Die Spendengelder zusammenzubekommen, die Halle der Diakonie nutzen zu dürfen, Helfer zu finden, all dies war nur die erste Hürde. Doch auch für viel Geld sind beispielsweise 3000 Kilo Mehl  und 3000 Kilo Reis nicht von einem Tag auf den anderen lieferbar. Und dies war die zweite Hürde.

Es ist der Hilfe der Freunde Jürgen Pfaff (er organisierte 3000 Kilo Reis)  und Klaus Karg  zu verdanken, das die Aktion klappte. Karg, der promovierte Betriebswirtschaftler betreibt in dritter Generation die Bäckerei Dr. Karg, spendete mehrere tausend Packungen Knäckebrote. Und er stellte den Kontakt zu seinem Lieferanten "Ammerdorfer Mühle" im Landkreis Fürth her. Statt der üblichen Großgebinde wurden dort für die Aktion eigens 3000 Papierpäckchen mit nur einem Kilo Mehl befüllt. In diesen Tagen ist der Hilfskonvoi unterwegs. Sicher wieder nach Hause zurück zu kehren, wird die letzte Hürde sein.