Freiburg
40 Jahre RC Freiburg-Zähringen
Der Club feiert sich selbst: Vor 40 Jahren wurde der Rotary Club Freiburg-Zähringen als dritter Club der Breisgau-Metropole gegründet.
Lesen Sie hier einen kleinen Bericht von der Jubiläumsfeier.
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Die 40. Wiederkehr der Clubgründung wurde - unserem Namen geschuldet - am "locus sanctus", dem heiligen Ort des Fürstengeschlechts der Zähringer in der Klosterkirche St. Peter gefeiert. Der Governor des Distrikts 1930, Ullrich Flechsenhar, Vertreter der anderen Freiburger Clubs und des Partnerclub Bern-Bubenberg gaben uns die Ehre.
Zum Auftakt trafen wir uns in der Pilgergaststätte Maria Lindenberg zum Mittagessen. Nach der Begrüßung durch Präsident Jürgen Breul, führte Prof. Uwe Eduard Schmidt, Lehrstuhlinhaber für Wald- und Forstgeschichte an der Universität Ftreiburg, uns in den Schwarzwald zu Zeiten der Kelten und Römer oder des Mittelalters. Er zeigte die jahrhundertelange Nutzung durch die Menschen und implizierte die Verpflichtung, auch weiterhin den Wald nicht sich selbst zu überlassen, sondern zu kultivieren und zu pflegen.
Nach dem Wechsel ins nahe gelegene Kloster St. Peter, der Grablege der Zähringer, sprach Prof. Rudolf Denk, emeritierter Rektor der PH Littenweiler und Leiter des Hauses der Zähringer in St. Peter, im Fürstensaal über das sowohl für Freiburg als auch für Bern so bestimmende Fürstengeschlecht der Zähringer. Er bestritt die von Staufer-freundlichen Historikern verbreitete These der Niederlage des Hauses Zähringen im Hochmittelalter gegen Staufer und Welfen. Vielmehr konnten die Zähringer durch ihre direkten Erben, das Haus Habsburg, zur Weltgeltung aufsteigen.
Ein Höhepunkt der Festlichkeiten war die Führung in der Klosterkirche durch den profunden Kenner von St. Peter, Prof. Hans-Otto Mühleisen. Er verstand es, die Sprache von Barock und Rokoko, wie sie Peter Thumb in dem Gebäude realisiert hatte, für uns zu übersetzen und uns Dinge zu zeigen, die wir vielleicht gesehen, aber nicht verstanden hatten. Um 17 Uhr begann dann der zweite Höhepunkt, die feierliche Hubertusmesse, zelebriert von Dompfarrer Erich Wittner (vom RC Freiburg) und Pfarrer Konrad Hauser (RC Freiburg-Zähringen) und untermalt durch die Jagdhornbläser Freiburg.
Im Refektorium des Klosters wurden wir sodann stilgerecht mit einem aus Wildspezialitäten bestehenden Menü verwöhnt. Präsident Jürgen Breul, Governor Ullrich Flechsenhar und der Präsident des RC Bern-Bubenberg, Daniel Schaffner, ergriffen das Wort. Florian Hammerstein erläuterte einmal mehr das Schulprojekt in Äthiopien, für das auch die Kollekte nach der Hubertusmesse bestimmt war.
Paul-Dieter Mehrle skizzierte in seinem Vortrag Höhepunkte der 40-jährigen Clubgeschichte. Vor 41 Jahren, am 8. Dezember 1977 wurde Anton Thelen vom RC Freiburg und dem RC Freiburg-Schlossberg beauftragt, "zwei Dutzend ehrsame Männer für einen dritten Freiburger Club" zu suchen. Am 5. Dezember 1978 waren zur Gründungsversammlung 25 gefunden, dazu noch zwei Altrotarier, mit Thelen also 28. Christoph Scholz stellte die Satzung vor, dann wurde gewählt: Anton Thelen als erster Präsident, Altrotarrier Staudinger vom RC Mannheim-Ludwigshafen zum Vizepräsidenten, wegen seiner Kompetenzen als Banker Ernst-Ludwig Plümer (seit 1973 bei RC Müllheim-Badenweiler) zum Schatzmeister, Dyllik-Brenziger wurde Sekretär, Helmut Volk übernahm den Jugenddienst, Hugo Ott den Gemeindienst. Von diesen 28 Rotariern sind sechs abgewandert und zwölf Freunde verstorben; zehn sind noch im Club und sieben davon waren auch anwesend. "Unser Doyen, Karl Decker, kann leider heute nicht hier sein", so führte Paul-Dieter Mehrle aus, "aber Berthold Schmidt, der nächst Älteste sitzt unter uns, das ist eine große Freude. Und dass Gerhard Donth, der uns so viele hervorragende Vorträge geschenkt hat, in Gestalt seiner Frau Ingrid heute präsent ist, dafür sind wir dankbar."
Der erste Clubvortrag wurde "maßstäbesetzend" von Manfred Löwisch "Arbeitskämpfe und Rechtsordnung" gehalten und am 5. Mai 1979 der Festvortrag von Hugo Ott "900 Jahre Zähringer Herrschaft am Oberrhein" im Kurhaus Kirchzarten bei der Charterfeier mit 170 Teilnehmern. Ende 1979 waren es schon 36 Mitglieder, davon 12 von der Universtät, 8 Freiberufler, 9 Beamte und 7 aus Industrie und Wirtschaft. Heute zählt der Club 77 Mitglieder (15 Universtät, 19 Freiberufler, 20 Beamte, 23 Wirtschaft und Industrie).
Weiter Paul-Dieter Mehrle: "Jetzt machen wir einen Sprung in die End-90-er Jahre. Ein großes Beben bei Rotary: das Thema Damen in die Clubs. Im Protokoll war die Rede von der 'amerikanisierenden weiblichen Unterwanderung unserer mitteleuropäischen Männerclubs'. Der RC Freiburg-Zähringen hat das eher locker gesehen. Gleichzeitig wogte aber in der Freiburger rotarischen Szene heftig das Thema 'eines vierten Freiburger Clubs', ursächlich die Forderung eines damaligen Governors und die Sorge einzelner Clubs, das Reservoir für neue Kandidaten werde von einem vierten Club zu sehr abgeschöpft. Wir haben diese doppelte Herausforderung fürs erste gemeistert, indem wir mit den beiden Freiburger Clubs und dem Club Colmar den zweiten deutsch-französischen Club in der Bundesrepublik gegründet haben (nach Bouzonville-Wallerfangen im Saarland), in den gleich alle damals in Freiburg für eine rotarische Aufnahme anstehenden Damen eintreten konnten. Darüber hinaus hatten wir zwei Bedingungen: Dieser Club - ein französischer Club - musste auch im deutschen Rotary-Verzeichnis aufgeführt sein und er musste unbedingt den Namen Freiburg in seinem Namen führen. „RC des Deux Brisach Regio Colmar-Freiburg“. Das war am 1. Januar 2002 . Und das war ungewohnt anstrengend. Aber schon 2013 fühlten wir uns wieder stark genug, das Thema Damen anzugehen und den Club diesen andersgearteten Wesen zu öffnen. Seither hat der Club fein dosiert pro Jahr eine Dame aufgenommen, zwei sind schon wieder ante portas, also blühende Landschaften und herrliche Zeiten. Auch sonst ist bei Rotary der Mensch nicht gerne alleine. So haben 1980 Christoph Scholz als zweiter Clubpräsident - und vorne dabei Ernst-Ludwig Plümer - Kontakt mit dem im Januar 1978 gegründeten Bern-Bubenberg-Club aufgenommen. Mit den dortigen Protagonisten, den Freunden Preibisch, Hirsiger, Widmer und Eli Schiper und natürlich Fredi Steiger, der frisch wie immer mit Theres bei uns ist, und das war, genau: das war in St.Peter. Gleich zwölf Professoren bei den Zähringern, das war für die neuen Freunde doch etwas ungewohnt. Aber schon nach zehn Jahren hatten sich die Bubenberger daran gewöhnt. Unser Gründungsmitglied Martin Gotthard Schneider, Landeskantor der evangelischen Landeskirche Baden, Komponist des weltberühmten Liedes 'Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag' hat den Prozess dieser Partnerschaft in seiner unnachahmlichen Art geschildert. Beim 10-Jahresjubiläum am 5. Mai 1989, haben wir uns zusammen mit unseren Bern-Bubenbergern köstlich amüsiert. Im Gedenken an alle unsere in den letzten 40 Jahren verstorbenen 24 guten Freunde und in dankbarer Erinnerung an Martin Gotthard Schneider: Hören wir uns diese Erzählung nochmal an. Danke."
Mit guten Gesprächen und fröhlichem Lachen ging diese denkwürdige Feierstunde zu Ende. Dank gilt dem Organisator, unserem Freund Heiner Schanz.
Hans-Joachim Harder
RC Freiburg-Zähringen
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