Duderstadt
Achtung! Abstand, bitte!
Sicherheit durch neuartige Abstandswarner. Ein kleines Gerät warnt, wenn man sich zu nahe kommt …
Gut Herbigshagen, Stiftungszentrale der Heinz Sielmann Stiftung, liegt im südniedersächsischen Eichsfeld, in der Nähe von Duderstadt. Das Gut ist regionales Umweltbildungszentrum und außerschulischer Lernort. Es gibt einen Naturlehrpfad, einen Schulbauernhof, Bauerngarten, Imkerei, Streuobstwiesen, Damwildgehege und Stallungen für seltene Nutztierrassen. Diese Angebote ziehen jährlich bis zu 65.000 Gäste an.
So war es jedenfalls, bis Corona kam. Seit Mitte März konnten viele Veranstaltungen nicht mehr stattfinden, die Ausstellungen wurden geschlossen. Dank der Unterstützung des Rotary Clubs Duderstadt-Eichsfeld konnte die Stiftung jetzt 20 Abstandswarner einer österreichischen Firma einschließlich einer Ladestation im Wert von 2.100 Euro erwerben.
Bei einem Besuch des Natur-Erlebniszentrums informierten sich Präsident Roland Böhme und Clubmeister Dr. Benno Wüstefeld über die Funktion und den Anwendungsbereich.
"Getreu unserem Jahresmotto ‚Rotary eröffnet Möglichkeiten‘ hat sich unser Club ein Projekt in der Region ausgesucht, das von unserer Unterstützung maßgeblich profitiert", erläutert Böhme das Engagement des Rotary Clubs. "Kinder und Familien können mit den Abstandswarnern nun wieder das Gut mit seinen vielfältigen Angeboten erkunden und nutzen."
Passt wirklich in jede Tasche
"In der aktuellen Situation arbeiten wir auf Gut Herbigshagen daran, unseren Besuchern und ganz besonders den Kindern mehr Sicherheit zu bieten", so Carolin Ruh, Leiterin des Natur-Erlebniszentrums.
Künftig werden die Geräte in Umweltbildungs- und Schulprogrammen, Tagungen und Führungen an die Teilnehmenden ausgeteilt. "Ebenso können wir damit auch den Zugang zu der Ausstellung im Natur-Erlebnishaus regeln, die bislang geschlossen bleiben musste", ergänzt Ruh.
Die 15 Gramm schweren Abstandswarner sind ungefähr so groß wie eine Münze und haben zwei Funktionen: Wird der Mindestabstand im besonders für Infektionen gefährdeten Gesichtsbereich unterschritten, werden zum einen optische und akustische Signale ausgelöst. Zum anderen wird ein anonymes Nahkontakt-Tagebuch erstellt. Sollte es zu einer nachgewiesenen Infektion kommen, können diejenigen Abstandswarner und deren Träger identifiziert werden, die gemäß Tagebuch eng mit dem Abstandswarner der infizierten Person in Kontakt waren. Alle Beteiligten bleiben dabei anonym. Das System funktioniert ohne personenbezogene Daten. Für das Führen des Nahkontakt-Tagebuchs wird ausschließlich die ID des Geräts registriert, nicht die Person.
Gabriele Arndt-Sandrock (RC Rehburg-Loccum am Kloster) ist ehemalige Pastorin und Kommunikationswirtin. Sie hat viele Jahre in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche Hannovers gearbeitet. Rotarisch unterwegs ist sie seit zehn Jahren, engagiert sich im Internationalen Dienst als Vorsitzende des Länderausschusses Deutschland- Armenien und seit Juli 2019 als Berichterstatterin für den Distrikt 1800.
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