Velipoje
Auf dem Sprung nach Albanien
Sehnsüchtig warten Freundinnen und Freunde des RC Dillingen darauf, endlich wieder nach Albanien reisen zu können. Ihr Ziel: Der Kindergarten, den sie dort gebaut haben und seit über 20 Jahren fördern und betreuen.
Der Anfang war fromm und abenteuerlich. Drei Dillinger Franziskanerinnen folgten 1993 dem Ruf des Papstes, in Albanien, dem damaligen Armenhaus Europas, tatkräftig zu helfen. Was sie daheim berichteten, war erschütternd. 40 Jahre unter dem kommunistischen Regime Enver Hodschas hatten das Land ruiniert. Tief betroffen von den Berichten der Schwestern Juditha, Gratias und Bernadette, begaben sich Rotarier des Clubs mit Lastwagen auf die damals abenteuerliche Reise nach Albanien. Nach ersten Hilfstransporten war klar, wer besonders unter den bitteren Verhältnissen litt: die Kinder.
So wurde ein Projekt geboren, das seit über zwei Jahrzehnten ein Ort der Hoffnung in Velipoje, einem Ort im Nordwesten des Landes ist. Dank zahlreicher Spenden, die im Laufe der Jahre zu einem Millionen-Betrag anwuchsen, ließen sie den Kindergarten St. Nikolaus bauen. Er ist seither nicht nur ein baulicher, sondern auch ein pädagogischer Mittelpunkt Nordalbaniens. Inzwischen ist er Teil eines Großprojekts, an dem kirchliche Einrichtungen und private Spender aus Österreich und der Schweiz mitwirkten. Neben Kloster und Kirche entstanden weitere Kindergärten und Schulen und zwei Kirchen.
Eine Region mit Zukunft
Die Kindergarten-Initiative der Rotarier hat eine Entwicklungs-Lawine angestoßen, die die gesamte Region verwandelt hat. Albanien ist heute nicht mehr Europas Armenhaus und Velipoje samt Umgebung ist eine Region mit Zukunft geworden. Und eine Region des Religionsfriedens: So ist der von den Franziskanerinnen betreute Kindergarten selbstverständlich für Kinder moslemischen Glaubens offen, die die große Mehrheit in Albanien bilden.
Entscheidend für das Gelingen des Kindergarten-Projekts war und ist das unermüdliche persönliche Engagement der Dillinger Rotarier. Dazu gehörten regelmäßige Hilfstransporte nach Velipoje. Dazu gehörte, die bürokratischen Hürden zu überwinden. Und die Bereitschaft, sich immer wieder vor Ort umzuschauen, um gezielte Hilfe leisten zu können.
Club-Präsident Christoph van Heyden: "Der schönste Lohn ist die Dankbarkeit, der Kinder, der Jugendlichen und der Eltern. Wir hoffen sehr, dass es nach der erzwungenen Coronareisepause bald möglich sein wird, dieses wunderbare Projekt, in dem so viel Herzblut steckt, wieder ganz persönlich zu erleben."
Rainer Bonhorst (RC Augsburg-Römerstadt), ehemals Korrespondent in London und Washington, war stellvertretender Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen (WAZ) und Chefredakteur der Augsburger Allgemeine. Von Juli 2020 bis Ende 2023 war er Distriktreporter in D1841.
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