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Stuttgart

Clubausflug ins bhz

Stuttgart - Clubausflug ins bhz
Die Garten-und Landschaftspflegegruppe des bhz bei der Arbeit auf dem Gelände. © Privat

Das Stuttgarter bhz e.V.ist eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, das die Freunde des RC Stuttgart-Rosenstein schon sehr lange unterstützen...

Immo Eberl01.12.2019

... und regelmäßig besuchen. Vor einigen Wochen war es mal wieder soweit, zwölf Rotarier machten sich auf den Weg ins bhz. Nach einem herzlichen Empfang hielt Vereinsvorstand Irene Kolb-Specht einen Vortrag und berichtete der Delegation zunächst von den Anfängen des Zentrums vor 50 Jahren. Damals suchten Eltern für ihre inzwischen erwachsenen Kinder mit Behinderung eine Tagesstruktur nach der Schule und wurden bei der Diakonie zunächst nicht fündig, allerdings gab die Anfrage den Anstoß für die Gründung des bhz als neuer (diakonischen) Einrichtung. Mittlerweile hat es sich zu einem umfangreichen Zentrum der Behindertenhilfe entwickeln können: "Wir bieten in Stuttgart vielfältige Angebote für Menschen mit Behinderung an", berichtet Kolb-Specht, "auch dem Thema Wohnen haben wir uns angenommen, denn Menschen mit Behinderung wollen heutzutage anders als früher in einer eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft leben. Der Bedarf ist sehr groß, die Warteliste leider lang". 

Know-how erbeten
Zweites Thema ihres Vortrags war das "bhz als eine diakonische Dienstgemeinschaft". Die Personalkosten lägen bei 80 Prozent, so Kolb-Specht, in der Alterspflege bei 90 Prozent. Die Mitarbeiter sind von immenser Bedeutung für die Anforderungen. Auf der Leitungsebene findet derzeit ein Generationswechsel statt, wobei der Wissenstransfer gewährleistet werden muss. Dazu kommt der große Fachkräftemangel bei Erziehern und Facharbeitern mit pflegerischer Kompetenz. Das bhz stützt sich dazu sehr auf FSJ'ler und setzt auf eine hohe Ausbildungsquote. Im dritten Teil ging es um das bhz und die gesamtgesellschaftlichen Trends, denn der soziodemografische Wandel führt dazu, dass die Gesellschaft individueller, älter und mobiler wird. Dazu kommt die Veränderung durch die digitale Transformation und vor allem auch weniger Aufträge durch die bisherigen Auftraggeber. Das bhz Stuttgart versucht, sich diesen neuen Gegebenheiten anzupassen und mit Arbeiten im Garten, beim Catering oder Beratungen neue Arbeitsstellen zu schaffen. Das bhz erwünscht sich hier "Kompetenzspenden" der Rotarier. Im Anschluss wurden die Stuttgarter Freunde durch das KreativAtelier, die Garten- und Landschaftspflege, die Verpackung (hauptsächlich für Bosch) und die Montage geführt. Es bleibt zu hoffen, dass sich weitere Rotary Clubs der Problematik bewusst werden und die Arbeit für und mit Behinderten mehr in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit rückt.

Immo Eberl
Immo Bernhard Eberl, geb. 1947, Studium an der Universität Tübingen (Geschichte, Germanistik, Kirchenrecht und Rechtswissenschaft - M.A.). Später Erstes Staatsexamen in Geschichte und Germanistik. 1976 Promotion und Habilitation zum Dr. phil. habil. Ernennung zum apl. Professor 1990. Arbeit an der Uni Tübingen, unter anderem am Historischen Seminar, Abteilung für mittelalterliche Geschichte sowie als Geschäftsführer des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde. Tätigkeit als Leiter des Stadtarchivs Ellwangen (Jagst) bis 2015; nebenamtlich Leiter der Volkshochschule Ellwangen. Bis heute Lehrtätigkeit an der Uni Tübingen, an der Hochschule für Politik München, der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz im Wienerwald.
Mitglied im RC Ellwangen seit 1994, Club-Präsident 2009/2010, Paul-Harris-Fellow. Verheiratet, ein Sohn. 2017 bis 2020 war er Distriktberichterstatter in D1830.