Der Rotary Club Hanau nutzt internationale rotarische Verbindungen

Unmittelbar nach Eintreffen der ersten Schreckensmeldungen aus der Ukraine gingen beim Rotary Club Hanau eine Fülle von Hilfsangeboten und Spendengeldern ein.

Angesichts der dadurch ausgelösten organisatorischen und logistischen Herausforderungen nahm sich Clubmitglied Michael Kötter Urlaub. Er teilt sich die Aufgaben mit seinem Sohn Max Kötter, Mitglied beim Rotary Club Frankfurt-Römer.

So wurden bereits bisher im Rahmen der von der evangelischen Stadtkirchengemeinde Hanau getragenen Medizinhilfe Karpato-Ukraine Transporte nach Munkacs durchgeführt. Erste kriegsbedingte außerplanmäßige Hilfstransporte wurden daraufhin vom RC Hanau Hands-on und finanziell unterstützt.

Zugleich nahmen die Hanauer Rotarier über das rotarische Netzwerk Kontakt zu zwei polnischen Clubs nahe der ukrainischen Grenze auf. In Zoom-Meetings berichteten die dortigen Rotarier über die Situation beiderseits der Grenze und daraus folgende Ansätze für gemeinsame Hilfsprojekte.

Getragen von den rotarischen Idealen fand man schnell zueinander – und der erste Club, der RC Gizycko, leitet nun dringend benötigte Sachspenden aus Hanau weiter in die Westukraine, darunter Funkgeräte, Stromgeneratoren und vor allem medizinisches Gerät und Medikamente. Hier leistet die Inhaberin der Sonnen-Apotheke in Bergen-Enkheim große Hilfe. So sorgt Anna Lehmann für günstige Einkaufspreise und stellte ihre Lagerräume für den Warenumschlag zur Verfügung.

Der zweite polnische Rotary Club, der RC Zamosc, erhält dagegen vorwiegend Geldspenden für die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge vor Ort. Ein Teil fließt an die soziale Einrichtung "Step by Step", die damit neben polnischen nun auch verstärkt ukrainische behinderte Kinder vor Ort betreut und fördert.

Dritter Schwerpunkt der Ukrainehilfe ist die Unterstützung geflüchteter Frauen und Kinder im Raum Hanau.

Neben den offensichtlichen organisatorischen und logistischen Herausforderungen waren auch bürokratische Aufgaben durch das erweiterte rotarische Helferteam zu lösen. So erforderte allein die Erstattung der beim Einkauf der Sachspenden gezahlten Mehrwertsteuer umfangreiche "Formulararbeit", unter anderem mit dem Auswärtigen Amt, mit Speditionen und polnischen Behörden.

Auch die zur Aufstockung beantragten rotarischen Grants sind an strikte Voraussetzungen geknüpft, die penibel nachzuweisen sind. Schließlich erwartet auch jeder Spender eine steuerlich anerkannte Bescheinigung.

Allen Hindernissen zum Trotz blickt das Rotary-Team nun auf eine stolze Zwischenbilanz: Auf der Einnahmeseite wurden bisher rund 50.000 Euro von den Rotariern der beiden Clubs Hanau und Frankfurt-Römer gespendet. Zusätzlich werden rund 20.000 Euro an Zuschüssen erwartet. Hinzu kommen gewaltige rund 60.000 Euro, die die Hanauer Otto-Hahn-Schule bei einem Benefizlauf eingenommen hat und die nun über die inzwischen eingefahrenen Kanäle des RC Hanau in die Ukraine fließen.

Inzwischen hat der dritte Hanauer Hilfstransport über die polnischen Partnerclubs die Empfänger in der Ukraine erreicht und 20.000 Euro sind behinderten ukrainischen Kindern zugutegekommen. In Anbetracht der aktuellen Lage werden wohl weitere Hilfen folgen müssen.

Wenn Sie helfen wollen, Spenden bitte – unter Angabe Ihrer Adresse - an:

Rotary Förderkreis Hanau e.V.
IBAN: DE 72 5066 1639 0002 3183 34
BIC: GENODEF1LSR
Stichwort: Ukraine Hilfe“