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Herborn

Der Trüffelmann kam zum zweiten Mal

Herborn - Der Trüffelmann kam zum zweiten Mal
Trüffelmann Michel Rostaing erklärt die letzten Geheimnisse der Trüffelküche. © Ulrich Mai (alle Fotos)

Der Rotary Club Dillenburg führte mit Unterstützung französischer Freunde ein Benefiz-Trüffelessen durch. Der Erlös ging an die evangelische Kita in Herborn.

Christian Kaiser19.02.2020

Die Beziehungen der Dillenburger Rotarier zu ihrem französischen Kontaktclub in Orange sind freundschaftlich und darüber hinaus vielfältiger Natur. So bezieht der Club seinen Rotwein von den dortigen rotarischen Winzern. Hinzu kommen familiäre Bindungen. Stammt doch die Frau von Pastpräsident Thomas Schmehl aus der Nähe von Orange – mit der Folge, dass beide öfter außer dortigen Verwandten auch die Veranstaltungen des RC Orange besucht haben. Hier besonders spektakulär das bereits seit zwölf Jahren durchgeführte Benefiz-Trüffelessen mit 400 zahlenden Gästen.

Als Präsident Dirk Krombach vor zwei Jahren eine weitere Benefizveranstaltung durchführen wollte, machte Thomas Schmehl den Vorschlag, das Trüffelmodell zu kopieren. Die französischen Freunde zeigten sich spontan sehr kooperativ. So wurde zur Schulung eine Dillenburger Delegation in die Vorbereitungen ihres Trüffelessens eingebunden und dabei in die besonderen kulinarischen Geheimnisse eingeweiht. Für die – überaus gelungene - hessische Trüffelpremiere nahmen seinerzeit vier französische Freunde den langen Weg auf sich, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Nun zur zweiten Auflage des internationalen Trüffelevents konnten die Dillenburger Rotarier schon auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Und Routine, straffe Organisation und Einsatzfreude taten not, denn es hatten sich rund 100  Gäste angemeldet und der Veranstaltungsort, das Bürgerhaus in Burg, stand nur an einem Tag zur Verfügung.

Zum Glück konnte die rotarische Man-Power ergänzt werden durch reichlich Woman-Power. Und die Truppe wurde diesmal noch verstärkt durch John und Davina Barnes vom englischen Partnerclub RC Hereford Wye Valley und durch Anna Shcherbakova, eine russische Stipendiatin. Und wie sich zeigen sollte, leisteten die Teams für Aufbau (7 Personen), Abbau (4), Dekoration (2), Weinverkauf (3), Bedienung (13), Küche (13) und last not least die sechs OmelettbäckerInnen hervorragende Arbeit.

Nach der Begrüßung der Gäste durch Clubpräsident Rainer Menge wurde als erstes eine Trüffelterrine als Vorspeise serviert. Danach war die Reihe an Trüffelmann Michel Rostaing, der mit Körben voller Trüffel aus seiner Heimatstadt Orange angereist war. In traditionellem Ornat berichtete er anschaulich über die Trüffelsuche und die Verarbeitung in der Küche. Dabei gab er dem staunenden Publikum auch noch das eine oder andere Geheimnis preis. Nach dem nächsten Gang, Trüffelomelette mit Salat, ergriff die Bürgermeisterin der Stadt Herborn das Wort und lobte die gute Zusammenarbeit mit den Dillenburger Rotariern. Danach durfte der Käse nicht fehlen, ein getrüffelter Brie.

Zu allen vier Gängen wurden selbstverständlich die jeweils passenden – ebenfalls französischen – Weine serviert. Nach dem Essen stellte sich das Serviceteam den Gästen vor und wurde mit langem Applaus bedacht. Zum Abschluss des Abends gab es noch von den rotarischen Damen gebackene Apfeltart und Kaffee.

Nachdem die letzten Gäste das Fest verlassen hatten, setzte sich das Rotary-Team zusammen, um sich mit einem wohlverdienten Trüffelomelett und einem Glas Wein für den noch bevorstehenden Endspurt, den Abbau mit Reinigen der Lokalitäten zu stärken. Hierbei wurde auch ein erstes Resümee gezogen:

  • Der Erlös der Veranstaltung in Höhe von rund 3.000 Euro geht als Spende an die evangelische Kita in Herborn für die Erweiterung des "Fuhrparks".
  • Zusätzlich werden Rotarier aus dem RC Dillenburg in einem Hands-on-Projekt die Außenanlage der Kita aufpeppen.
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Bei der Spendenübergabe an die Kita Herborn: Sandra Almeida Lutz (Mitarbeiterin der Kita), Rainer Menge (Präsident RC Dillenburg), Cornelia Weber-Seibel (Leiterin der Kita) und Roland Jaeckle (Gemeindienst) - hinten von links - zwischen den Kindern im "Fuhrpark"

Durch das gemeinsame Projekt – so die einhellige Meinung – wurden außer den Banden mit den französischen Partnern auch die Freundschaften im Club gestärkt. Schließlich trug die Aktion – unterstützt durch geschickte Medienarbeit - dazu bei, ein positives Bild Rotarys in der Öffentlichkeit zu zeichnen.

Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.