Distrikt
Ein Jahr in Ecuador

Wenn man an einen Auslandsaufenthalt denkt, fallen einem zuerst Länder wie die USA, Australien oder Großbritannien ein – der kleine Andenstaat Ecuador drängt sich zunächst nicht auf.
Ecuador ist der kleinste Andenstaat und liegt auf dem südamerikanischen Kontinent zwischen Kolumbien und Peru. Es grenzt im Westen an den Pazifik, wo abseits der Küste die Galápagos-Inseln liegen. Aufgrund seiner facettenreichen Landschaft wird Ecuador oft als „Land der vier Welten“ bezeichnet, d.h. die Anden, der tropische Regenwald, der Strand und Galápagos.
„Total unpünktlich“
Die ecuadorianische Kultur unterscheidet sich sehr von der deutschen Lebensart. Die Menschen sind offener, spontaner und total unpünktlich. An die Unpünktlichkeit musste ich mich anfangs gewöhnen. In den 8 Monaten die ich dort verbrachte, lebte ich mit insgesamt zwei Gastfamilien mit denen ich mich super verstanden habe. Beide Familien hatten Farmen, wo ich reiten konnte und manchmal auch helfen durfte.
In meiner Schule hatte ich drei Uniformen, die Sportuniform, die Tagesuniform und die formale Uniform für kirchliche Messen und die montäglichen Formationen auf dem Schulhof, in der man gemeinsam betet und die Nationalhymne singt. Mir hat es gefallen Uniform zu tragen da es das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
In Riobamba, meinem Wohnort, sprechen nur sehr wenige Menschen überhaupt Englisch. Dadurch war ich gezwungen Spanisch zu sprechen, was für mich ein großer Vorteil war.
Im Werbefilm mitgewirkt
In meiner Freizeit habe ich mich mit Freunden getroffen, bin reiten gegangen, und einmal habe ich sogar bei einem Polospiel meines Gastvaters mitgespielt. Außerdem habe ich nach zwei Monaten mit Leichtathletik angefangen und sogar an ein paar Wettkämpfen teilgenommen, mit Erfolg. Auch eine Wanderung auf den 4000 Meter hohen Berg bei den Lagunas de Ozogoche habe ich gemacht.
Außerdem durften zwei weitere Rotary Austauschschülerinnen und ich an einem Werbefilm für das Tourismusministerium in Riobamba mitwirken.
Mit Rotary habe ich viel unternommen. Wir haben eine Tierauffangstation renoviert, Wasserleitungssysteme in Ureinwohnerdörfern ausgebaut und Kindern Schulmaterial geschenkt, das sie sich sonst nicht leisten könnten.
Außerdem fanden vier Reisen statt. Ein Sprachcamp am Meer, eine Beachtour, in der wir die Küste Ecuadors erkundet haben. Eine Woche haben wir im Regenwald (Parque Nacional Yasuní) verbracht und die letzte Tour war auf die Galápagos-Inseln. Rückblickend kann ich sagen, dass Rotary mir viel ermöglicht hat, das dortige Leben kennenzulernen und das Land zu bereisen. Ich habe sehr viele unterschiedliche Einblicke in dieses wunderbare und so einzigartige Land erhalten und mich total in die Kultur verliebt – vielen Dank, Rotary.
Lisa Ohrem
		Weitere Artikel des Autors
			1/2024
		In Kürze
			1/2024
		Flutfolgenbekämpfung und kein Ende
			12/2023
		Langer Kampf gegen die Folgen der Flut 
			12/2023
		In Kürze
			11/2023
		Viel Einsatz mit Champagner
			11/2023
		In Kürze
			11/2023
		Rotary-Treff in Kölner Jazz Club
			10/2023
		Luise: Wuppertals neuer Rotary-Club gechartert
			10/2023
		In Kürze
			9/2023
		Jubiläum eines Unikums
					Mehr zum Autor
		
