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Geesthacht

Elbufer von 230 Kilogramm Müll befreit

Geesthacht - Elbufer von 230 Kilogramm Müll befreit
Die Helfer von Geesthachter Vereinen, Verbänden und Schulen waren dem Aufruf der Rotarier zur Reinigungh des Elbufers gefolgt © RC Geesthacht-Hohes Elbufer

Mehr als 60 Freiwillige beteiligten sich in Geesthacht am International Coastal Cleanup Day (ICCD) und sammelten Müll in der Natur. Am häufigsten fanden sie Zigarettenstummel.

Can Özren30.09.2022

Unter der Organisation des RC Geesthacht-Hohes Elbufer waren Mitglieder des NABU, des Otto-Hahn-Gymnasiums, der CDU, der Grünen und der SPD sowie Mitarbeiter der Intermed und des LADR Zentrallabors angetreten, um aktiven Umweltschutz zu betreiben. Auch die Nachwuchsorganisationen Rotaract und NAJU waren aktiv. Engagierte Bürger waren ebenfalls dem Aufruf unter dem Motto „Geesthacht sauber halten“ gefolgt.

Jedes Jahr gelangen bis zu zehn Millionen Tonnen Plastikabfälle allein von Land in die Meere und gefährden die Tier- und Pflanzenwelt: Tiere verwechseln Plastik mit natürlicher Nahrung und ersticken daran. Es dauert Jahrzehnte, bis Sonne, Salzwasser und Wellen den Müll in kleinere Partikel zerreiben: Bei einer Plastiktüte dauert die Zersetzung im Wasser zehn bis 20 Jahre, bei einer Plastikflasche 450 Jahre und bei einer Angelschnur 600 Jahre. Auch das entstandene Mikroplastik schädigt die Gesundheit von Tieren und Menschen.

"Stummel gehören in den Restmüll"

Seit 1986 haben insgesamt 17 Millionen Freiwillige beim ICCD 156 Millionen Kilogramm Müll an Gewässern gesammelt. In Geesthacht wurde das Elbufer dieses Jahr innerhalb von nur zwei Stunden von 230 Kilogramm Müll befreit. Im Ranking der Müllsorten stehen in Bezug auf die Menge an erster Stelle Zigarettenkippen, an zweiter Stelle Plastikverpackungen – dicht gefolgt von Glasflaschen und Papiertüchern. Die kuriosesten Müllfundstückewaren am Ende der Aktion bei von Intermed gesponserten Getränken und Kuchen zu sehen. Dazu gehörten ein antiker Stuhl, ein Bügeleisen und Wanderstiefel.

Organisator Freund Jan Kramer: „Das Ausmaß, mit dem Zigarettenstummel die Umwelt verschmutzen, ist enorm: Zigarettenkippen sind weltweit das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Sie gehören aber im Restmüll entsorgt. Achtlos weggeschnippte Zigarettenstummel verrotten mehr als 15 Jahre, und die darin enthaltenen 4.000 Schadstoffe belasten die Umwelt und unser lebenswichtiges Grundwasser. Kommt das Nervengift Nikotin mit Wasser in Kontakt, so reicht eine Kippe aus, um 1.000 Liter Grundwasser zu kontaminieren. Zu empfehlen sind Rauchenden auch Taschenaschenbecher. Darin lassen sich Zigarettenstummel aufbewahren, bis diese im Restmüll landen."

Die Stadt unterstützte die Aktion. Schirmherr Sam Bauer lobte die ehrenamtliche Aktion und der Fachdienst Umwelt stellte Handschuhe zur Verfügung und ließ den Müll von den verschiedenen Sammelplätzen abtransportieren lassen. „Der traurige Hintergrund unserer Aktion ist ein unachtsamer Umgang mit der Natur. Müllsammelaktionen bekämpfen die Folgen dieses Problems. Das ist gut. Doch viel wirksamer ist es, den Abfall erst gar nicht entstehen zu lassen. Wir Verbraucher entscheiden mit, was in den Regalen steht. Wir alle können unseren Plastikverbrauch reduzieren und auf die Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit achten. Nur ein verändertes Konsum- und Wegwerfverhalten kann unser aller Müllproblem auf Dauer lösen,“ so das Fazit von Heike Kramer, Vorsitzende des NABU Geesthacht.

Gesa Häsler