Kiel
Endspurt im Kampf gegen Polio
Bei ihrem „Lauf zwischen den Meeren“ starteten Rotary-Mitglieder in Husum, durchquerten Schleswig-Holstein und liefen bis zur Ostsee.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) würden heute mehr als 20 Millionen Menschen nicht gesund leben können, hätte es PolioPlus nicht gegeben. Seit 1988 verfolgen Rotary Clubs rund um den Globus gemeinsam dieses humanitäre Projekt. Obwohl es bisher ein großer Erfolg ist, ist das Ziel noch nicht erreicht. Um die Ziellinie im Kampf gegen Polio endlich zu überqueren, dürfe das Engagement nicht nachlassen, betonte Pastgovernor Henning Kramer (RC Kiel-Düsternbrook), bisheriger Polio-Beauftragter des D1890.
Aufruf auf Facebook
Und wo ließe sich besser darauf aufmerksam machen, als beim Lauf zwischen den Meeren, in diesem Jahr am Action Day ausgetragen? 20 Läuferinnen und Läufer aus Flensburg, Schleswig, Oldenburg in Holstein und Stade meldeten sich auf den Aufruf der Facebook-Seite des Distrikts und trugen die Botschaft in leuchtendem Rot von Husum quer durch Schleswig-Holstein nach Damp. Gerd Pontius, passionierter Läufer und Past-Präsident des Rotary Clubs Flensburg-Nordertor, stellte die beiden Staffeln zusammen, die die 96,6 Kilometer lange Strecke in 9:13:51 und 9:17:48 Stunden hinter sich brachten.
„Eine sehr gelungene Veranstaltung“, lobte Governor Thomas Garske (RC Ahrensburg). Er begrüßte die Läuferinnen und Läufer beim gemeinsamen Zieleinlauf in Damp. Es brauche Ausdauer und Teamgeist, um im Ziel anzukommen – das gelte auch für den Kampf gegen Polio. „Und da sind wir kurz davor, das Ziel zu erreichen, wenn alle weiter mitziehen. Daher werben die Clubs mit ihrer Aktion für eine weitere finanzielle Unterstützung von PolioPlus.“
Ziel bis 2026 erreichen
Im Schulterschluss mit Partnern wie der WHO und dem Kinderhilfswerk UNICEF ist es gelungen, den größten Teil der Welt durch Impfkampagnen von Polio zu befreien. Aber verschwunden ist das Polio-Wildvirus noch nicht: Einer von drei Wildstämmen zirkuliert noch immer und sorgt für Infektionen mit häufig schweren Folgen wie Lähmungen oder dem Tod. Vor kurzem traten in Pakistan und Afghanistan Infektionen auf. Zudem meldete die WHO im ersten Quartal dieses Jahres je eine Polio-Infektion in der Ukraine und in dem afrikanischen Binnenstaat Malawi. „Dort, wo die Impfquote geringer als 95 Prozent ist, können zirkulierende vom Impfvirus abgeleitete Viren zur Bedrohung werden“, machte Frank Intert (RC Bad Segeberg), Polio-Beauftragter des D1890, deutlich.
Bis 2026 soll die Kinderlähmung weltweit endlich Geschichte sein – das hat die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) ausgerufen.
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