Distrikt
Future Vision Plan hat sich bewährt
Am 1. Juli 2013 wurde die Förderung humanitärer Projekte durch die Rotary Foundation grundlegend geändert. Wie sind die Erfahrungen in unserem Distrikt?
Als die Umstellung des Fördersystems auf den Future Vision Plan (FVP) angekündigt wurde, ging ein Stöhnen durch die rotarischen Reihen. Befürchtete man doch eine stärkere Bevormundung durch die Rotary Foundation mit noch mehr Bürokratie. So wurde u.a. der jährliche Besuch eines Qualifizierungsseminars für den Clubverantwortlichen verpflichtend. Weitere Neuerungen waren die Festlegung von Mindestgrößen der Förderprojekte sowie die Beschränkung der Global Grants auf sechs Schwerpunktbereiche.
Dank intensiver Aufklärung durch den Distrikt wird das neue System heute weitgehend akzeptiert — auch weil die vom Systemwechsel erhofften Vorteile, wie die Verbesserung der Projektqualität und die Verlagerung von Zuständigkeiten in die Distrikte weitgehend eingetreten sind.
Nicht ohne Stolz erzählen Heinz Jürgen Knebel (RC Bad Vilbel), Vorsitzender des Ausschusses „Gemeindienst und Foundation“, und Christof Eichert (RC Oberursel), zuständig für Foundation Grants, dazu eine wahre Erfolgsgeschichte: Die Seminare werden inzwischen sehr gut besucht. Die Absolventen sind danach in der Lage, ein Global Grant zu kalkulieren und einen Online-Antrag auf den Weg zu bringen. Nach Autorisierung durch den Host Club läuft das Zustimmungsverfahren bei den Distriktgremien, im Normalfall 14 Tage. Ein Monat danach ist mit der endgültige Freigabe aus Evanston zu rechnen – alles papierlos per E-Mail. Der Antragsweg für District Grants ist wesentlich kürzer.
Ansturm auf Fördermittel
Auch dank schlankerer Verfahrensabläufe ist die Anzahl der Global Grants von 7 auf 17 Anträge im Jahr gewachsen, bei Zunahme des Zuschussvolumens von 40.000 auf über 100.000 Euro. Die Zahl der District Grants erhöhte sich von 23 auf 30, die Zuschüsse von 48.000 auf 68.000 Euro. Bei allem Erfolg sind aus den Clubs auch kritische Stimmen zu hören — etwa dass die vielen regionalen Kleinprojekte wegen der nun geforderten Mindestgröße von 10.000 Euro von einer Förderung ausgeschlossen sind.
Den Ansturm auf die Fördermittel erklärt H. J. Knebel auch mit dem großen Hebel: So wird bei District Grants der Clubeinsatz um bis zu 50 Prozent aufgestockt, bei Global Grants sogar um bis zu 250 Prozent. Zugleich weist er aber auch darauf hin, dass das Volumen durch die an die Foundation gezahlten Beiträge begrenzt wird und appelliert an die Spendenbereitschaft.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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