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Wuppertal / Bukoba

Global Grant Projekte können auch Clubs und Vereine verbinden

Wuppertal / Bukoba - Global Grant Projekte können auch Clubs und Vereine verbinden
Gemeinsam wird die Weiterführung des Projekts und die Verteilung der Spenden in Bukoba (Tansania) besprochen. © alle Fotos: Markus von Blomberg

Ein Beispiel: Feierliche Einweihung der Computerschule in Bukoba, Tansania

Jörn Freynick01.01.2017

Die Rotary Clubs Bukoba (Tansania) und Wuppertal-Haspel (Deutschland) weihten im November 2016 feierlich die Computerschule Bukoba ein. Das internationale Projekt mit einem Volumen von über 30.000 Euro wurde mit der Unterstützung von Rotary Deutschland und Rotary International über ein Global Grant Projekt realisiert.

Drei Freunde des Rotary Clubs Wuppertal-Haspel und ihre Angehörigen reisten zur Einweihung der Computerschule nach Bukoba, Tansania. Dort wurden sie von den rotarischen Freunden des örtlichen Clubs, Schwestern des Ordens sowie dem Distriktbeauftragten für Tansania und Uganda herzlich empfangen.

In Zusammenarbeit mit der Organisation „Solidarität mit Waisen“, die die Verwendung der Rotary-Spende für die Computerschule auch vor Ort überwachen ließ, betreuen ca. 20 Theresien-Schwestern knapp 100 - im Convent auch wohnende - Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren, die schulisch ausgebildet und zur Arbeit als Schneiderinnen oder Köchinnen befähigt werden. Etwas außerhalb des Convents werden rund 30 Jungen im gleichen Alter, die täglich aus der Stadt kommen, in einer Schreinerei ausgebildet. Gerade die Mädchen sind ohne diese selbstlose Behütung und Ausbildung durch die Schwestern den Gefahren der Verwahrlosung, der Kindsverheiratung oder der Prostitution ausgesetzt.

Projekte helfen meist Aids-Waisen

Alle Kinder sind Waisenkinder, meist von verstorbenen Aids-kranken Eltern, oder in Einzelfällen Härtefälle aus ärmsten Familienverhältnissen.

Sie besuchen einerseits die Convent-eigene Schule mit allen wichtigen Fächern für ihre Ausbildung, die am Ende der dreijährigen Schulzeit mit einem Examen abschließt, das die Grundlage für weiterführende Schulen darstellt. Parallel erfolgt die fachliche Ausbildung. Wenn sie den Convent nach Abschluss verlassen, dürfen die Mädchen ihre Nähmaschine und die Jungen ihr Schreinerhandwerkzeug mitnehmen. Dies bildet die Grundlage für ein eigenständiges Berufsleben.

Das neue Computer-Kabinett in Tansania soll die Schüler an Internet und Digitaltechnik heranführen

Als Ergänzung zu ihrer Ausbildung wurde nun vor 2 Jahren mit dem Aufbau einer Computerschule begonnen. Im Unterrichtsraum sind 15 Bildschirme installiert, im sogenannten Internet-Café, das gegen Gebühr auch von außerhalb genutzt werden darf, stehen weitere fünf Geräte.

Notstrom, Computer und Internet

Die von Theresien-Schwestern geführte Schule für Aidswaisen und Kinder aus sehr armen Familien, St. Maria Goreth, wird seit Jahren vom deutschen Verein „Solidarität mit Waisen e.V.“ unterstützt. Gemeinsam mit dem Vereinsvorstand wurde 2013 das Projekt begonnen, den Kindern den Zugang zum Internet zu ermöglichen und den Computerumgang und Kenntnisse zum Internet in den Ausbildungsbetrieb zu integrieren. Hierzu wurde die Schule mit einem Satelliten-gestützten Internetzugang, einem Notstromaggregat gegen die häufigen Spannungsschwankungen des Stromnetzes und Servern und Computern ausgestattet. Das Projekt enthielt außerdem alle Lehrmittel und den Aufwand für einen Lehrer für das erste Jahr. Die Nachhaltigkeit des Vorhabens wurde durch die Einrichtung eines kostenpflichtigen Internet-Cafés für Dritte, die Bereitstellung der Computerschule für eine nahestehende Schule und durch Spenden sichergestellt.

Der Betrieb läuft seit Anfang des Jahres 2016 einwandfrei, wurde jedoch zuletzt durch die Schäden eines Erdbebens und Überspannungsprobleme durch Blitze etwas beeinträchtigt. Derzeit prüfen die beteiligten Clubs eine einmalige Folgeunterstützung zur Reparatur der entstandenen Schäden und zur Absicherung gegen Spannungsüberlastungen.

Ansprechpartner für dieses Projekt ist Markus von Blomberg, RC Wuppertal-Haspel.


 

Jörn Freynick
Jörn Freynick ist Jahrgang 1982 und seit Juni 2017 Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Davor arbeitete er als Kommunikationstrainer und als Berater für Potenzialanalysen deutschlandweit. Seit Anfang 2023 ist er als Leiter Politik beim Verband der Gründer und Selbstständigen (VGSD) e.V. tätig. Er ist Gründungsmitglied des Rotaract Clubs RAC Voreifel und seit 2015 Mitglied im Rotary Club Wesseling. Das Amt des Distrikt-Reporters nimmt er seit 2016 wahr.