Schleswig
Hilfe für die Flutgeschädigten
Die Rotary Clubs an der Ostküste helfen den Opfern der Ostsee-Sturmflut
Ende Oktober vergangenen Jahres verwüstete eine schwere Sturmflut Teile der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Eine beeindruckende Solidarität mit den Flut-Geschädigten und eine große Hilfsbereitschaft setzten sofort ein. Schon wenige Tage, nachdem die Wassermassen der Schlei die tiefliegenden Gebiete der Stadt und der Region überflutet hatten und in die Häuser eingedrungen waren, gründeten die Schleswiger einen Hilfsfonds. Aus organisatorischen Gründen übertrug Bürgermeister Stephan Dose diesen Fonds auf den RC Schleswig, den RC Schleswig/Gottorf und den Lions Club Schleswig. Rund 150.000 Euro an Spenden kamen bislang zusammen, auch von anderen RCs. Einen Großteil davon haben die Clubs bereits ausgeschüttet. „Die einfache und möglichst unbürokratische Art und Weise der Auszahlung ist optimal“, sagte Claus von Carnap-Bornheim, Präsident des RC-Schleswig/Gottorf. Der RC Kappeln spendete insgesamt 30.000 Euro jeweils zur Hälfte an die Städte Kappeln und Arnis. Einen großen Teil hatten die Freundinnen und Freunde privat bezahlt, 10.000 Euro stammen aus der Clubkasse. Auch in Eckernförde sammelten Rotarier gemeinsam mit anderen Partner Geld für einen Hilfsfonds. Dort sind rund 70.000 Euro zusammengekommen.
Hoher Bedarf
In Schleswig startete der Fonds mit 80.000 Euro. Über die Anträge entscheidet ein Gremium der drei Serviceclubs, das sich regelmäßig trifft und darüber entscheidet, an welche Familien und Vereine der Fonds Geld vergibt. „Aus juristischen Gründen liegt die Obergrenze für betroffene Privathaushalte bei 5000 Euro, das kann nur eine erste Hilfe sein, der Bedarf ist weiterhin hoch“, so Präsident von Carnap-Bornheim. 78.000 Euro zahlten die Clubs bereits in der Vorweihnachtszeit unkompliziert an die Betroffenen aus. Auf dem Schleswiger Weihnachtsmarkt nahmen der Präsident und Clubsekretär Enno Körtke als Vertreter des Vergabegremiums weitere Spenden über 25.000 Euro entgegen.
Geld und Geste – beides zählt
Beim Neujahrsempfang des RC Schleswig/Gottorf und RC Schleswig waren die Folgen der Sturmflut ebenfalls ein zentrales Thema. Carnap-Bornheim erzählte den Gästen, sie würden rührende Mails und Briefe voller Dankbarkeit bekommen. Das zeige, dass nicht nur der ausgezahlte Betrag den Menschen hilft, sondern auch die Geste dahinter. Bei vielen Betroffenen säßen der Schock und die damit verbundenen psychischen Belastungen noch immer tief. Umso wichtiger sei es, weiterhin Hilfe anzubieten.
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