Distrikt
Hilfe für verwaiste Kinder in Odessa
Gerade erst war ein Ferienlager finanziert und übergeben worden, nun sind durch den Krieg ganz andere Herausforderungen für den Rotary Club Neandertal entstanden.
Vor sieben Jahren hat der Rotary Club Neandertal gemeinsam mit dem Verein „Lachen Helfen“ ein Projekt für verwaiste Kinder, die infolge des Ukrainekonflikts in der ukrainischen Hafenstadt Odessa gelandet waren, gestartet. Der Verein macht es sich zur Aufgabe, diese Kinder aufzulesen, zu verpflegen, medizinisch zu versorgen, ihnen eine Bleibe zu geben, sie beschulen zu lassen und auch erste Ausbildungen zu initiieren – genannt „The Way Home“. Begleitet und betreut wurde die Initiative durch den Partnerclub der Neandertaler Freunde, den Rotary Club Kiew-Multinational und vor Ort in Odessa durch im Auftrag der EU und der OSZE eingesetzte deutsche Polizeibeamte. Im Oktober 2021 fand das Projekt seinen Abschluss. Als dann Vertreter der beteiligten Clubs im Oktober die Ukraine bereisten, besuchten sie auch das neue, von „The Way Home“ mit Hilfe vieler Beteiligter geschaffene Ferienlager für Kinder auf der Halbinsel Kinburn, circa drei Autostunden und eine Bootsstunde von Odessa entfernt. 120.000 Euro hatten die Kooperationspartner dafür im Vorfeld gesammelt und ein altes Gebäude umbauen lassen, damit hier kleine Gruppen 14 Tage Ferien pro Jahr genießen können.
Sinnvoll: das Zusammenlegen von Ressourcen
Zum Kriegsausbruch reagierte der Club sofort mit einer Spendenaktion und brachte inklusive eines vierstelligen Beitrags von „Lachen Helfen“ weitere 33.000 Euro zusammen. Damit wurde zuerst eine Medikamentenpaket für den Kiewer Partnerclub zusammengestellt und mit Hilfe einer Transportmöglichkeit durch den Rotary Club Solingen in die umkämpfte Stadt gebracht. Nächster Schritt war der Kauf eines gebrauchten Kleinbusses für „The Way Home“, der mit weiteren Hilfsgütern bepackt wurde und unentgeltlich von zwei pensionierten Polizeibeamten als Fahrern an der rumänisch-ukrainische Grenze an „The Way Home“ übergeben wurde. Derzeit (Stand 18.3.) ist die Halbinsel Kinburn und damit auch das Ferienlager noch in ukrainischer Hand.
Die Zusammenarbeit von Rotary Clubs mit Organisationen, die ähnliche Ziele haben und das Zusammenlegen von Verbindungen und Ressourcen der Partner, also hier des RC Neandertal und von „Lachen Helfen“, ermöglicht meist wesentlich größere Spielräume, als im Alleingang zu schaffen ist. Vielleicht ein Rat oder Hinweis für zukünftige rotarische Projektinitiativen?
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