Distrikt
Humanitäre Hilfe für die Ukraine
„Das Engagement ist groß. Die Clubs sind motiviert, sie leisten Vieles und Vielfältiges“, berichtet Ernst Hanisch, Ukraine-Beauftragter.
Er sei ein Verfechter der „Auftragstaktik“, schildert der Mediziner. Der Auftrag bei Rotary laute „Service above self“ und diesem folgten die Clubs. Aus ihnen wachse mit großer Kraft eine vielfältige Aktivität. Dem Distrikt komme die Rolle zu, als Netz- und Nutzwerk zu informieren und die Vernetzung zu erleichtern. Darum werde auf der Website des Distrikts seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine umfangreich über die Aktivitäten der Clubs sowie die Unterstützung der einzelnen Clubs durch Rotary berichtet. Auch die Club-Ansprechpartner werden dort genannt, und in einem Talk, der jederzeit über die Webseite nachhörbar ist, kann man sich über authentische Quellen zu den beeindruckenden Hilfsaktionen der Wiesbadener Clubs sowie der Clubs in Baunatal und Kaufungen-Lossetal informieren.
Langwierige Folgen
Ernst Hanisch sagt, auch er persönlich knüpfe Netzwerke – wie jenes zum telemedizinischen Konsil im Wundmanagement für Verletzte in der Ukraine – und versuche, die kommenden Herausforderungen abzuschätzen, da der Hilfebedarf, den die russische Aggression in der Ukraine, in Europa und in der Welt erzeuge, sich verändern werde. „Der russische Krieg gegen Tschetschenien und der Eingriff Russlands in den Krieg in Syrien legen nahe, dass wir mit schwersten materiellen Zerstörungen sowie lang anhaltenden und humanitär-katastrophalen Folgen rechnen müssen. Ein Teil der Flüchtenden aus der Ukraine wird in Deutschland in der eigenen Community unterkommen, ein anderer auch in nicht ukrainischen Familien. Ein dritter Teil der Flüchtenden wird über eine Erstaufnahmeeinrichtung den Kommunen zugewiesen.“
Jeder Club auf seine Weise
Für die Geflohenen und ihre Unterstützer könnten bald schon materielle neben mentalen Belastungen spürbar werden, weil nicht nur steigende Preise für Energie und Lebensmittel zu finanzieren sein werden. Die Frauen und Kinder, die den Großteil der Flüchtlinge stellen, benötigten Hilfe beim Lernen der Sprache und der Vermittlung am Arbeitsmarkt. Traumata seien zu verarbeiten, und die Menschen brauchten Begleitung. Der Krieg gegen die Ukraine werde das Angebot an Lebensmitteln auf der Welt verknappen und zu weiteren Verwerfungen führen, die in Fluchtwellen münden können. „Für uns als Rotary werden sich viele Aufgaben stellen“, sagt Ernst Hanisch: „Darum ist es gut, dass wir viele Clubs haben, die aus eigener Initiative ihren Service above self auf jeweils ihre Weise angehen.“
rotarydistrikt1820.de/humanitaere-hilfe-ukraine/
Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.
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