Korbach
Zahngold für den guten Zweck

Die Rotary Clubs Korbach-Bad Arolsen und Frankenberg unterstützen mit Hilfe der Praxis Niederquell & Niederquell verschiedene Projekte.
Die Summe von 23.848,87 Euro konnte die Zahnarztpraxis Niederquell & Niederquell durch die Zahngold-Spenden ihrer Patienten erzielen. Seit 1992 bietet die Praxis ihren Patienten die Möglichkeit, Zahngold aus der Erneuerung von Kronen, Prothesen, Inlays oder Teilkronen zu spenden. Praxisgründer Dr. Friedrich Niederquell startete die Aktion während seiner Präsidentschaft im RC Korbach-Bad Arolsen. Seither erhalten die Patienten nach einer Behandlung kleine Tüten mit ihren Edelmetallresten und werden aktiv von den Praxismitarbeiterinnen auf die Spendenaktion hingewiesen. Die Resonanz ist überwältigend: "Die meisten Patienten freuen sich, dass ihr Zahngold für einen guten Zweck genutzt wird", erklärt Dr. Cyril Niederquell, der Sohn des Praxisgründers.
Das gesammelte Zahngold wird treuhänderisch verwaltet und in einer speziellen Rotary-Spendenbox gelagert. Alle zwei bis drei Jahre übergibt die Praxis die Edelmetalle persönlich an die Firma Schwedengold in Volkmarsen. Deren Geschäftsführer, Markus Rest, scheidet das Material, stellt eine detaillierte Analyse der Edelmetallanteile bereit und verzichtet auf sein Honorar. Der gesamte Gutschriftsbetrag wird direkt an die beiden Rotary Clubs überwiesen. "Markus Rest gilt ein besonderer Dank für seine Unterstützung und großzügige Arbeit, die dieses Projekt überhaupt erst möglich macht", sagt Cyril Niederquell.
Herausragende Spendenbereitschaft der Patienten
Die Bereitschaft der Patienten zur Spende ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, unterstützt durch Berichte in der lokalen Presse. Cyril Niederquell betont die enge Verbindung seiner Familie mit dem Rotary Club: "Mein Vater und ich sind beide Mitglieder des Clubs und teilen dessen Werte." Seit über 30 Jahren engagiert sich die Praxis für diese Aktion, mit einer beeindruckenden Gesamtsumme von rund 55.000 Euro allein in den vergangenen Jahren zehn Jahren seit der Praxisübernahme durch Cyril Niederquell.
Zahnärztin Dr. Romina Holler aus der Praxis Niederquell&Niederquell ist Rotarierin im Rotary Club Frankenberg und unterstützt die Initiative ebenfalls. Cyril Niederquell entschied zudem, die Spendensumme von 23.848,87 Euro gleichermaßen auf die beiden lokalen Rotary Clubs Korbach-Bad Arolsen und Frankenberg aufzuteilen. Diese Aufteilung soll die Zusammenarbeit zwischen den Clubs fördern und eine breitere Unterstützung regionaler Projekte ermöglichen.
Für 2025 haben der RC Korbach-Bad Arolsen und der RC Frankenberg eine Gemeinschaftsaktion geplant. Es entsteht ein Fahrrad-Rastplatz zwischen Korbach und Frankenberg, der den Lückenschluss innerhalb des Landkreises symbolisiert und die Verbindung der beiden Clubs stärken soll. Cyril Niederquell und Romina Holler setzen sich für die gute Verbindung untereinander ein und planen zur Eröffnung des Rastplatzes eine Sternfahrt der beiden Clubs aus Frankenberg und Korbach-Bad Arolsen.
Ein Aufruf zur Nachahmung
Cyril Niederquell hofft, dass diese Initiative weitere Zahnärzte inspiriert, ähnliche Projekte ins Leben zu rufen. Es sei beeindruckend, wie viel Gutes durch die Zusammenarbeit von Patienten, Praxis und Rotary Club erreicht werden könne.
Die Spendenaktion bleibt ein zentraler Bestandteil des sozialen Engagements der Praxis Niederquell & Niederquell. Sie ist ein Beispiel für Nachhaltigkeit und Wiederverwertung: Edelmetalle, die andernfalls ungenutzt blieben, werden sinnvoll eingesetzt, um Abfall zu minimieren und Menschen in Not zu helfen. Diese Initiative verbindet ökologisches Handeln mit sozialer Verantwortung. Mit weiteren karitativen Ideen, wie der Unterstützung zweier Patenkinder in Sambia über die Organisation "Tabitha Global Care", setzt die Praxis neue Maßstäbe für gesellschaftliche Verantwortung. Langjährige Partnerschaften, wie die Zusammenarbeit mit der Firma Schwedengold, und die Einbindung von Rotary Clubs fördern eine nachhaltige und dauerhafte Wirkung dieser Projekte. Auch die symbolische Kraft der Edelmetall-Spenden, ausgedienten Materialien neues Leben zu geben, ist eine inspirierende Botschaft. Romina Holler hat zudem im Sommer 2024 an einem Entwicklungshilfeprojekt in Uganda teilgenommen, bei dem Bedürftige behandelt und lokale Versorgungsstrukturen aufgebaut wurden. "Solche Projekte zeigen, wie lokale Aktionen globale Auswirkungen haben können, indem sie nicht nur akute Hilfe leisten, sondern auch langfristig positive Veränderungen in Entwicklungsländern anstoßen", sagt Cyril Niederquell.

Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.
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