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Hamburg

"Ich bin bei Rotary, weil..."

Hamburg - "Ich bin bei Rotary, weil..."
"Die Idee, über ein weltweites Netzwerk im Kleinen wie im Großen Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen, und sicher sein zu können, dass diese Hilfe zu 100 Prozent auch dort ankommt, wofür sie gedacht ist, finde ich großartig": Susanne Meise, Mitglied im RC Dänischer Wohld und Beauftragte für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D1890 © D1890

In einer Serie stellen wir in loser Folge Rotarierinnen und Rotarier aus dem Distrikt 1890 und ihre Motivation für ein Engagement bei Rotary vor. Heute: Susanne Meise, Mitglied im RC Dänischer Wohld, und im Distriktbeirat verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Can Özren29.09.2021

Wann bist Du wie zu Rotary gekommen?

Ich bin 2009 von zwei Freunden aus dem Club Dänischer Wohld – das liegt vor den Toren Kiels – angesprochen worden, ob ich mir vorstellen könnte, mich dort zu engagieren. Damals suchte man „junge Frauen mit interessantem beruflichen Hintergrund“, verrieten mir die beiden – als Redakteurin von 36 Jahren schien ich das zu erfüllen und nahm die Einladung an. Zu dem Zeitpunkt war ich mit Abstand die Jüngste in unseren Reihen. Doch das änderte sich bald mit der Aufnahme von einigen Rotaracterinnen und Rotaractern – ein wichtiger Schritt zur Verjüngung von Clubs.

Was hat Dich bewogen, Dich für eine Mitgliedschaft zu entscheiden?

Beruflich hatte ich hier und da mit Rotary zu tun und wusste so ganz gut Bescheid über die selbst gesteckten Aufgaben, die Ziele und die Gemeinschaft. Die Idee, über ein weltweites Netzwerk im Kleinen wie im Großen Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen, und sicher sein zu können, dass diese Hilfe zu 100 Prozent auch dort ankommt, wofür sie gedacht ist, finde ich großartig.

Was macht Rotary für Dich zu dem, was es ist?

In der Öffentlichkeit ist häufig noch das Bild stark verbreitet, Rotarier spenden hauptsächlich Geld. Doch das ist nur ein Teil des Ganzen. Bei Rotary bringen sich die Freundinnen und Freunde vor allem auch mit ihrem beruflichen Know-how für die gute Sache ein, investieren zum Teil einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit dafür, packen gemeinsam in Hands-on-Projekten an und bilden so eine starke Gemeinschaft. Da macht es Freude, sich zu engagieren.

Ein kleiner Elevator-Pitch: Du hast nur zwei Minuten Zeit, einem Fremden zu erzählen, was das Besondere an Rotary ist. Welche fünf Attribute würdest Du wählen?

Ich würde mich auf diese drei Punkte konzentrieren:

  • eine internationale Familie von Menschen unterschiedlicher Berufsgruppen, die die gleichen Werte teilen (Freundschaft, Fairness, Frieden, Völkerverständigung, Wohlergehen aller),
  • ein starkes Netzwerk, das die Gesellschaft stützt und dort Hilfe organisiert, wo sie benötigt wird,
  • eine Organisation, die Jugendlichen zur Seite steht, ihren Weg zu finden und internationale Erfahrungen zu sammeln.

Worin ist Rotary richtig gut?

Auf der einen Seite kurzfristig schnell und zielgerichtet zu helfen, auf der anderen Seite Projekte, die einen langen Atem erfordern, wie zum Beispiel End Polio Now, nicht aus den Augen zu verlieren und beharrlich dranzubleiben, bis das Ziel erreicht ist.

Worin hat Rotary noch Nachholbedarf?

Das Bild von Rotary transparent und verständlich zu kommunizieren und so Vorurteile abzubauen und mit falschen Bildern, die über die Jahre aus verschiedenen Gründen von Rotary entstanden sind, aufzuräumen. Außerdem täte Rotary mitunter mehr Nähe zu den Menschen vor Ort gut, ein Verständnis, sich als Teil der lokalen/regionalen Gemeinschaft zu verstehen und nicht als elitärer geschlossener Kreis.

Was würdest Du Dir auf globaler, auf Distrikt- und auf Clubebene für die Organisation wünschen? (Es können unterschiedliche Wünsche sein!)

Ich würde mir wünschen, dass zum einen Clubs mehr miteinander zusammenarbeiten und clubübergreifend Projekte anschieben. Zum anderen wäre dies auch für die Zusammenarbeit benachbarter Distrikte wünschenswert.

Wenn Rotary ein Tier wäre, was wäre es dann für Dich?

Ich denke da an einen Elefanten. Elefanten leben in komplexen Netzwerken, in denen Mitgefühl und Hilfe für andere überlebenswichtig sind.

Das Interview führte Juliane von der Wense, RC Stade-Elbmarschen