https://rotary.de/clubs/distriktberichte/ihr-habt-die-uhren-wir-haben-die-zeit-a-8770.html
NEUMÜNSTER

"Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit"

NEUMÜNSTER - "Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit"
Die Kinder in Kinkondja freuen sich über die neue Schule, die derzeit mit Hilfe aus Norddeutschland entsteht © RC Neumünster

Der RC Neumünster fördert den Bau einer Schule im Kongo. Bei dem Hands-on-Projekt packen die Rotarier auch selbst mit an. Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der auch die Rotarier viel lernen.

Can Özren30.04.2016

Gemeindienstprojekte. Völkerverständigung und Hilfe zur Selbsthilfe - Rotary hilft gern und überall getreu dem Motto "Service Above Self". Ein District Grant ist eine hervorragende Möglichkeit zur Verbindung dieser Ziele. Zudem sind die Erfahrungen aus entsprechenden Projekten bereichernd für alle Beteiligten. "Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe", sagt Cay Nebendahl über das Kongoprojekt seines RC Neumünster. "Wir mögen zwar eine finanzielle Unterstützung bringen, lernen dort aber auch sehr viel. Dazu gehören die afrikanische Leichtigkeit, Lebensfreude und Gelassenheit. Ein klassisches und sehr zutreffendes Sprichwort sagt. 'Ihr in Europa habt die Uhren, wir haben die Zeit'", ergänzt er mit einem Schmunzeln, wenn er über den Bau der Schule in Kinkondja am Lac Kisale, einer Aufweitung des Kongo Rivers, in der Provinz Katanga berichtet. Der von den Einheimischen liebevoll "Dr. Cay" genannte Rotarier hat bei dem Hands On-Projekt selbst mit angepackt.

Die von den Neumünsteraner Rotariern gemeinsam mit dem Kirchenkreis Altholstein, dem Distrikt 1890 und der Rotary Foundation geförderte Schule sollen spätestens ab 2018 bis zu 300 Kinder besuchen, deren Eltern das Schulgeld bezahlen können. Das Projekt hätten Partner vor Ort vorgeschlagen und berechnet. „Dr. Cay“ sagt, der Architekt sei Lehrer an der Schule. Zwar hat der Mediziner Nebendahl Zweifel, ob es in Deutschland eine Genehmigung für den Bau gegeben hätte. Aber die aus Kinkondja stammenden Konstruktionspläne basierten auf dem, was vor Ort leistbar ist. Dazu gehörten der Kauf der Granitsteine für die Fundamente, das Brennen der Ziegel und deren Transport zum Bauplatz sowie das Bauen an sich. "Wir geben Unterstützung für die Dinge, die sonst eben nicht leistbar sind, für den Kauf des Zements, die Stahlkonstruktionen, die Wellblechdächer oder auch die Regenwasserauffangbecken", so Nebendahl.