Sigmaringen
"Klang meines Körpers" - Mobile Ausstellung zur Prävention von Essstörungen
Bei einem Fünftel aller Elf- bis 17-Jährigen liegen Symptome gestörten Essverhaltens vor. Prävention und Behandlung der Erkrankung von Jugendlichen haben damit hohe gesellschaftliche Bedeutung
Die von der Musik- und Kunsttherapeutin Stephanie Lahusen entwickelte mobile interaktive Ausstellung „Klang meines Körpers“ geht hierbei neue Wege. Zwölf Tafeln sind die zentralen Elemente. In einem Außenkreis wird über die typischen Essstörungen informiert. Dabei werden unter anderem die Ursachen (Herztafel), das Hinschauen bei Betroffenen (Augentafel) und Lösungen (Schlüsseltafel) thematisiert. Der Innenkreis porträtiert betroffene Jugendliche mit ihren Erfahrungen und Gefühlen. Ergänzt mit Musik ist es auf diese Weise möglich, sich den Essstörungen sensibel anzunähern und kreative Wege aus der Krankheit aufzuzeigen.
Auf Initiative von Janine Stark, der kommunalen Suchtbeauftragten im Landkreis Sigmaringen, und mit finanzieller Unterstützung durch den RC Sigmaringen in Höhe von 5.000 Euro aus dem Präsidentenprojekt von Andreas Busch konnte 2017 „Klang meines Körpers“ beschafft werden.
150 Jugendliche im Monat
Die Ausstellung wird von interessierten Institutionen, zum Beispiel Schulen und Beratungseinrichtungen, kostenlos ausgeliehen. „Wir können Jugendliche jetzt viel besser persönlich erreichen“, freuten sich Franziska Kugler und Andrea Molitor von der Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbandes, bei der öffentlichen Präsentation.
Der erwartungsvolle Ausblick hat sich nach rund zwei Jahren im praktischen Einsatz vollauf bestätigt. In den Klassenstufen 8 bis 12 werden monatlich bis zu 150 Schüler im Landkreis erreicht. Das Feedback bei den Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften ist durchwegs begeistert: „Ich hätte nie gedacht, dass es so spannend sein kann, über Essstörungen zu reden.“ Und: „Das sieht richtig toll aus auf den Tafeln, fast künstlerisch. Da steckt wirklich eine Botschaft drin", so zwei 16- und 17-jährige Jugendliche.
Clevere Art der Aufklärung
„Es ist eine geniale Art, das Thema zu bearbeiten und aufzuklären“, fasst Janine Stark die bisherigen Erfahrungen zusammen. Eine Erweiterung der Ausstellung um das Eltern-Modul ist bereits beabsichtigt, um speziell auch auf deren Ängste und Sorgen eingehen zu können.
Markus Lehmann
RC Sigmaringen
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