Distrikt
Kulturbotschafter gegen den Krieg

Die Musikerinnen und Musiker des Kyiv Symphony Orchestra bestritten sieben Benefizkonzerte in der Region.
Das Sinfonieorchester aus Kiew ist der herausragende Klangkörper der Ukraine, im Süden Bayerns längst eine bekannte Größe und war zuletzt 2021 zu den Musikfestspielen Königswinkel eingeladen worden. Vom 2. Mai bis 3. Juni 2022 spielte das Orchester wieder im Allgäu – jetzt jedoch unter dramatisch veränderten Umständen, entsandt als Repräsentanten ukrainischer Kultur in Zeiten des Krieges.
Rotary Hilfe direkt
Untergebracht wurden die 115 Ukrainerinnen und Ukrainer mit 80 Musikern, Team und Familien) im Feriendorf Reichenbach, Past-Gov. Ulrich Sprandel (RC Kaufbeuren-Ostallgäu) und Joachim Rath (RC Pfronten-Nesselwang) sorgten für das tägliche Wohl. Die Organisation der sieben Benefizkonzerte übernahm Florian Zwipf-Zaharia (RC Pfronten-Nesselwang) in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Rotary Clubs vor Ort in Bad Wörishofen, Florian-Stadl in Andechs, Füssen, Ulm (Distrikt 1930), Gersthofen, Marktoberdorf und Reutte. Der jeweilige Erlös geht als angemessenes Honorar an die Musiker, der sicherlich große Rest wird von den Clubs zweckgebunden für ukrainische Hilfsprojekte eingesetzt. Wie wichtig Musik als Imageträger und Seelentröster ist, hat die Regierung der Ukraine früh erkannt, die männlichen Musiker einstweilen vom Kriegsdienst befreit und mit dem Orchester zu Konzerten entsandt. Zunächst nach Polen, danach nach Deutschland mit Auftritten im Gewandhaus Leipzig, in der Philharmonie Berlin mit Empfang im Bundestag, in Dresden und in der Elbphilharmonie Hamburg. Anschließend reiste das Orchester für die Rotary Benefizkonzerte an und sorgte dafür, dass der Distrikt unter Verantwortung von Past-Gov. Renate Dendorfer-Ditges (RC Tutzing) ein großes Hilfsprojekt auf die Beine stellen konnte.
Kulturbotschafter
Die existenzielle Notwendigkeit der Musik spürte das Publikum mit jeder Note. Es dankte dem Orchester, das vor allem Musik ukrainischer Komponisten wie Jewhen Stankowytsch im Programm hatte, mit frenetischem Applaus. Florian Zwipf-Zaharia: „Ein solches Projekt war nur dank des großartigen Einsatzes verschiedener Clubs möglich. Und wenn es darum geht, zu zeigen, dass die Kultur und nicht der Krieg das letzte Wort hat, ist die Begeisterung grenzenlos.“

Rainer Bonhorst (RC Augsburg-Römerstadt), ehemals Korrespondent in London und Washington, war stellvertretender Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen (WAZ) und Chefredakteur der Augsburger Allgemeine. Seit Juli 2020 ist er Distriktreporter in D1841.
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