Göttingen
Mit Rückenwind den Anschluss finden
Das Projekt „Rückenwind“ der Göttinger Rotary Clubs und des Sportvereins ASC Göttingen will Wissenslücken schließen und Ungleichheiten mindern.
Lehrende wie Lernende hatten seit März 2020 immer wieder unter Schulschließungen zu leiden. Der Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht verlangte ein hohes Maß an Disziplin und Organisationstalent. Konnte das häusliche Umfeld hier nicht die nötige Unterstützung leisten, litten die Lernleistungen einzelner Schülerinnen und Schüler unter diesen erschwerten Bedingungen.
Start eines Vorzeigeprojekts
In dieser Ausnahmesituation entwickelten die Göttinger Rotary Clubs gemeinsam mit dem Sportverein ASC Göttingen das Projekt Rückenwind, um Schülerinnen und Schülern mit Lerndefiziten durch außerschulische Zusatzangebote aufzufangen und sie in einem motivierenden sozialen Umfeld zu fördern. Praktisch hieß das: Studierende trafen sich ein- bis zweimal wöchentlich mit Lernenden von Klasse 1 bis 6. In 1:1-Betreuung oder in kleinen Gruppen sollte die Freude am Lernen trotz widriger Bedingungen während der Coronakrise aufrechterhalten und entstandene Lücken geschlossen werden.
Die Studierenden kamen aus verschiedenen Fachrichtungen wie zum Beispiel der Theologie, der Informatik oder auch Lehramts- und verschiedenen dualen Studiengängen. Ihnen bot sich im Projekt Rückenwind eine neue Möglichkeit, Geld zu verdienen. Denn auch für sie haben sich pandemiebedingt die Rahmenbedingungen ihres Studiums in vielfacher Weise verändert.
Das Engagement wird belohnt
Bis Juni 2021 profitierten 25 Schülerinnen und Schüler von neun verschiedenen Schulen davon, dass sieben Studierende sich in 20 Lerneinheiten pro Woche um ihre persönlichen Lernerfolge kümmerten. Unterstützt wurde das Projekt durch Fördermittel der Litfin-Stiftung zur Anschaffung technischer Lernhilfen. Und auch der 3. Platz beim Gesundheitspreis Südniedersachsen hat allen Beteiligten viel Rückenwind gegeben. Rückblickend machen vor allem die persönliche Beziehung der Schülerinnen und Schüler zu den Studierenden, sowie deren Leidenschaft und Engagement die Erfolgsfaktoren dieses Projekt aus.
Es geht weiter
Seit dem Wechsel in den Präsenzunterrricht in voller Klassenstärke verbessern sich die Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler zusehends. Dennoch brauchen sie weiter Unterstützung um aufzuholen. Neue Studierende haben sich dafür bereit erklärt, auch neue Schulen beteiligen sich. Die Projektverantwortlichen planen, Rückenwind als regelmäßiges Angebot fest in den Schulen des Stadt- und Landkreises zu etablieren.
Gabriele Arndt-Sandrock (RC Rehburg-Loccum am Kloster) ist ehemalige Pastorin und Kommunikationswirtin. Sie hat viele Jahre in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche Hannovers gearbeitet. Rotarisch unterwegs ist sie seit zehn Jahren, engagiert sich im Internationalen Dienst als Vorsitzende des Länderausschusses Deutschland- Armenien und seit Juli 2019 als Berichterstatterin für den Distrikt 1800.
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