Oberfranken
Moor statt Monokultur
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Für das Biotop „Grünes Band“ möchte Governor Sabina Gärtner-Nitsche ein Waldstück mit Borkenkäfer-Befall „entfichten“ und zusammen mit der Rotary-Familie zum Moor zurückverwandeln.
Spenden für Schutzgrundstücke? Am Grünen Band hat diese Idee Tradition. Der neueste Plan ist nun, aus einer Fichten-Monokultur ein „Rotary-Moor“ zu machen. Das Biotop und Naturmonument „Grünes Band“ ist 1400 Kilometer lang und verläuft heute als Lebenslinie am ehemaligen Todesstreifen, der Ost und West trennte, entlang. Unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, war damit 1989 das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt entstanden.
Sowohl seine historische Bedeutung als auch die besondere geographische Lage hatte Sabina Gärtner-Nitsche davon überzeugt, das Grüne Band zu ihrem Governorprojekt 2023/24 zu machen, passt es doch perfekt zum Distrikt 1880, einem der flächenmäßig größten Rotary-Distrikte Deutschlands, in dem 77 Rotary Clubs beheimatet sind. Zig Hände in BUND-Landesverbänden, Orts- und Kreisgruppen weben gemeinsam am Grünen Band, doch kaum einer ahnt, dass viele Fäden im Distrikt 1880 zusammenlaufen. Das Nürnberger Projektbüro des BUND dient als Basis für diverse Aktivitäten und ist zugleich Schnittstelle für den Informationsaustausch aller Grünes-Band-Akteure. Seit 1998 leitet die Biologin Dr. Liana Geidezis das Team, hier wird Lobbyarbeit auf allen Ebenen betrieben, dazu nationale und internationale Fachkongresse geplant und umfangreiche Drittmittelprojekte betreut.
Drainagen verstopfen
Vor allem die Landesverbände Sachsen-Anhalt und Thüringen des BUND Naturschutz Deutschland e. V. sowie die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken engagieren sich für die Erhaltung des Grünen Bandes, indem sie Flächen mit Spendengeldern ankaufen und Naturschutzmaßnahmen umsetzen. Eben dieses Teamwork am laufenden (Grünen) Band könnte zu einem „Rotary Moor“ führen: Ralf Hardenberg (RC Nürnberg Connect) wirbt unermüdlich für Klimabeauftragte in jedem Club und plädiert für eine Spende von zehn Euro pro Jahr und Mitglied, um den rotarischen CO2-Fußabdruck zu kompensieren.
Die Idee ist, einen durch Kanäle und Drainagen trockengelegten Fichtenwald, der von Borkenkäfern befallen ist, in Moor zurückzuverwandeln. Das Waldstück in Oberfranken ist für etwa zwei Euro pro Quadratmeter Forst zu haben, das „Rotary Moor“ sollte etwa einen Hektar umfassen, Eigentümer wäre das Grüne Band Deutschland. Angedacht sind Hands-On-Aktionen mit helfenden Händen von Rotaract, Rotex, Rotary und Innerwheel, um die Drainagen zu verstopfen und den Wald zu „entfichten“.
Mehr unter rotary.de/distrikt1880
![Ulrike Löw](/media/autoren/1440.jpg?125x185-prop)
Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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