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Warnemünde

Präsidenten elect auf neuen Wegen

Warnemünde - Präsidenten elect auf neuen Wegen
Birgit Weichmann (links) und Gerhard Lögters führten in das neue Schulungsformat „Drei Räume, drei Themen“ ein © Joachim Wilisch

President Elect Training Seminare (PETS) ähneln oft Frontal-Lehrveranstaltungen ohne Mitmacheffekt. Das hat sich geändert, in Warnemünde wurden ganz neue Wege beschritten

Joachim Wilisch01.04.2019

Vorne die Referentin oder der Referent - im Auditorium die Zuhörer. Fünf Vorträge, Kaffeepause. Weitere Vorträge, Mittagspause. Am Nachmittag noch mehr Vorträge. Oh, wie langweilig.

Im Distrikt 1940 sind die Organisatoren des PETS darum schon vor einigen Jahren dazu übergegangen, den Nachmittagsteil der Tagung als World Café anzubieten. Distrikt Governor elect Thomas Guzatis (RC Berlin Funkturm) ist nun mit seinem PETS in Warnemünde noch einen Schritt weiter gegangen. Waren bisher immer die Themen vorgegeben, sollten sich die Präsidentinnen und Präsidenten des kommenden rotarischen Jahres ihre Themen nun selbst geben.

Die Einführung in den Nachmittag übernahmen Past Distrikt Governor Gerd Lögters (RC Berlin Alexanderplatz) und die Öffentlichkeitsbeauftragte Birgit Weichmann (RC Berlin Gendarmenmarkt). Letztere hat mit den Bar-Camps im Distrikt 1940 bereits eine Veranstaltungsform geschaffen, in der wesentlich freier über Rotary debattiert werden kann, als früher.

Drei Themen wurden am Ende in je einem Raum behandelt. Es ging um Frust und Angst eines Präsidenten elect, genau wie um interessante Meetings und um neue Wege der Mitgliedersuche. Jeweils 45 Minuten hatten die drei Gruppen Zeit, um ihre Themen zu besprechen. Ein Moderator und ein Schriftführer kümmerten sich darum, dass die wichtigsten Erkenntnisse festgehalten und am Ende verkündet wurden.

Wie schwierig es ist, sich auf das Jahr als erste Frau oder erster Mann des Clubs vorzubereiten, stellte sich schnell in der Gruppe heraus, die sich mit Frust und Ängsten beschäftigte. Ja, jede und jeder möchte gerne das Amt - aber alle wollen es optimal ausfüllen. Ziehen die Mitglieder mit? Werden sie nur konsumieren? Wird die Clubführung mit Themen belastet, die sie gar nicht zu bearbeiten hat? Und woher nimmt die Präsidentin oder der Präsident die Energie für das alles? Die Präsidentenängste berührten auch die Fragen, die in den anderen Gruppen bearbeitet wurden.

Aus für das „Frontalformat“
Wie interessant Meetings werden, hängt von der Clubgemeinschaft ab. Jeder Club muss wissen, welche Form von Meetings er abhält. Im Distrikt gibt es bereits eine bunte Palette von Möglichkeiten. Die Diskutanten der Gruppe "Mitgliedschaft" hatte insbesondere herausgearbeitet, die Eintrittsschwelle für Neuankömmlinge niedriger zu legen. Eventuell hilft ein Probejahr? Noch mehr von dieser Art der Präsidentinnen- und Präsidentenschulung wünschen sich die PETS-Teilnehmer für die Zukunft. Edgar Friedrich, der den Distrikt 2020/21 führen wird, will es sich zu Herzen nehmen. "Wir haben Emotionen erlebt", bilanzierte Gerd Lögters.

Über eines waren sich am Ende alle einig: Tagungen im Frontalschema - das war einmal.