Libanon
Projekt Hoffnung - Bekämpfung von Fluchtursachen
Bad Homburger Rotarier ermöglichen 700 syrischen Flüchtlingskindern Schulausbildung im Libanon.
Jenseits aller politischen Debatten in Europa ist der Libanon im Laufe der vergangenen zehn Jahre zu einem Hot Spot der internationalen Flüchtlingswellen geworden. Weit über eine Million Migranten leben inzwischen in dem kleinen, immer wieder von Bürgerkriegen heimgesuchten Land - viele von ihnen in Zeltlagern. Der Anteil syrischer Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter ist enorm hoch. Nahezu 50 Prozent bekommen keinen Schulunterricht. Ihnen droht das Schicksal einer „lost generation“.
Für 700 von ihnen gibt es jetzt Hoffnung. Möglich gemacht hat es das „Projekt Hoffnung“ des Rotary Clubs Bad Homburg v.d.H.: "Uns ist deutlich geworden, dass Schulbildung für die Flüchtlingskinder von entscheidender Bedeutung ist, wenn sie eine friedliche Zukunft in ihrer Heimat haben sollen. Das gilt insbesondere auch für die Mädchen. Deshalb war und ist dieses Projekt jede Mühe und jeden Euro wert“, so Projektinitiator Erhard Krause, seit 2007 im Club verantwortlich für den internationalen Dienst.
Binnen weniger Monate ist es den Bad Homburger Rotariern unter der Federführung von Erhard Krause und dem Club-Präsidenten 2017/18 Christoph Wolff gelungen, sowohl die notwendigen Gelder, als auch Verbündete und Partner für das Schulprojekt zu gewinnen.
In Deutschland ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Berlin ebenso an Bord wie der Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. und fast ein Dutzend weitere Rotary Clubs, davon jeweils einer aus Österreich und aus dem Libanon selbst.
So wurden rund 2,3 MillionenUS-Dollar für das Schulprojekt mobilisiert. Damit handelt es sich um das seit Jahren größte internationale Hilfsprogramm deutscher Rotarier. Hier wird deutlich, was Rotary bewegen kann, wenn es einmal ins Rollen kommt!
Vor Ort im Libanon arbeitet Rotary mit Bashmee and Zeitooneh (B&Z) zusammen, einer Nicht-Regierungsorganisation, die sich um die schulische und kulturelle Betreuung syrischer Flüchtlinge kümmert. Leiter der Organisation ist Richard Verity, zuvor Partner von McKinsey in London. „Der Enthusiasmus und der Einsatz der Kinder und der Projektmitarbeiter vor Ort sind großartig“, sagte Richard Verity. „Bezeichnend dafür ist, dass B&Z vor sechs Jahren aus Flüchtlingskreisen heraus gegründet wurde, also keine von außen aufgesetzter Initiative isst.“
Nach einem zweimonatigen erfolgreichen Probebetrieb im Sommer begann die Registrierung der künftigen Schulkinder. Der Unterrichtsstart ist für November geplant.
Die Lehrer sind zumeist selbst syrische Flüchtlinge mit entsprechenden Qualifikationen, die anderweitig nicht arbeiten dürfen. Unterrichtet wird in englisch und arabisch nach dem libanesischen Curriculum. Zumindest für drei Jahre ist der Schulbetrieb dank der rotarischen Initiative sichergestellt.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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