Weingarten
Ravensburger Rotarier unterstützen "AMSEL"
Unterstützung MS-Kranker durch Spende an AMSEL durch Ravensburger Rotarier: 5000 Euro-Spende ermöglicht neue Projekte für MS-Betroffene im Schussental
Ein sonniger Samstagnachmittag im Haus am Mühlbach in Weingarten: Zum Monatstreff der MS- Betroffenen und ihrer Angehörigen sind über 20 Menschen gekommen. Es gibt Kaffee und Kuchen. Es wird gelacht und geschwatzt. „Das ist eine supernette Gruppe“, sagt Ulrike Kleemann. Die Ergotherapeutin ist seit zwei Jahren ehrenamtliche Leiterin der „AMSEL“- Kontaktgruppe und hat jetzt eine gute Nachricht: Der Rotary Club Ravensburg unterstützt den Verein mit 5000 Euro.
Präsident Josef Fischer ist deshalb ins Haus am Mühlbach gekommen, stellt kurz Rotary vor und berichtet vom sozialen Engagement des Clubs Ravensburg, der jedes Jahr finanzielle Hilfen an eine Reihe lokaler und regionaler Hilfsorganisationen vergibt. Fischer: „Für Ihre Kontaktgruppe gibt es diesmal eine Schwerpunkt-Spende“. Mit dem Geld soll die Unterstützung von Angehörigen MS- Erkrankter durch einen Psychologen verstärkt werden. Auch will man Jann Kessler, Regisseur des Kinofilms „Multiple Schicksale“ nach Weingarten einladen. Und es sollen Tanzkurse für Betroffene mit Einschränkungen der Mobilität angeboten werden.
Was viele nicht wissen: Multiple Sklerose ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems und bislang unheilbar. In Baden- Württemberg leiden ca. 16.000 Menschen an der „Krankheit der 1000 Gesichter“, die häufig zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ausbricht und doppelt so viele Frauen wie Männer trifft. Die AMSEL- Kontaktgruppe Ravensburg-Weingarten hat derzeit 130 Mitglieder und in Ulrike Kleemann eine erfahrene Leiterin. In Kanada gehörte sie 13 Jahre der MS-Society an und schwärmt vom großen freiwilligen Engagement vieler Menschen in diesem Land.
Aber dann sitzt Otto Jung mit am Tisch und erzählt, wie alles angefangen hat bei ihm mit der MS. Am Tag nach einem Radrennen rund um den Säntis spürte der damals 38-Jährige erstmals, dass ein Bein wie lahm war. „Gstockelt hab´ ich“, sagt Jung lachend und erinnert an einen Arzt in München, der ihm Mut machte mit dem Satz „Des schaff´sch Du…“ Jetzt ist Otto Jung 73, die Krankheit kam irgendwann zum Stillstand. Jung kann wieder Radfahren, schreibt jedes Jahr Hunderte von Grußkarten an MS-Kranke und die Treffen im Haus am Mühlbach möchte er nicht missen. Warum? „Das ist eine nette Gemeinschaft. Und in den Gesprächen ist man viel offener zueinander…“
Walter Rundel
RC Ravensburg
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