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Frankfurt am Main

Rotary-Berufsinformationstag – geht auch im Lockdown

Frankfurt am Main - Rotary-Berufsinformationstag – geht auch im Lockdown
Berufsberatung im November 2019 – vor Corona © Jens-Wilhelm Oberwinter

Die Frankfurter Rotary Clubs organsierten diesmal ihren Berufsinformationstag über eine Dating-Plattform.

Christian Kaiser18.11.2020

Berufsberatung gibt es (fast) überall - authentische Berufsinformation dagegen viel zu wenig. Denn in der Informationsflut verlieren Jugendliche bei den sich auch noch ständig wandelnden inzwischen rund 19.000 Studiengängen schnell den Überblick. Aus Informationslust wird damit schnell Informationsfrust.

Genau da setzen Rotarierinnen und Rotarier seit 28 Jahren mit dem Rotary-Berufsinformationstag an. Hessenweit stellen sich jedes Jahr am zweiten Dienstag im November viele der rund 4.000 Clubmitglieder den Fragen der Jugendlichen. Dank der Vielfalt der Berufsklassifikationen in den Clubs können sie dabei zu den unterschiedlichsten Berufen Auskunft geben.

Und "Schüler fragen, Profis antworten" ist eine ganz besondere Informationsveranstaltung. Denn die Jugendlichen treffen hier erfahrene Praktiker und Führungskräfte, die ihnen "barrierefrei" auf Augenhöhe Rede und Antwort stehen. "Wie", "warum" oder "wozu" - keine Frage zur Berufswahl wird krummgenommen. Ob Architekt oder Zahnarzt – die Schülerinnen und Schüler bekommen persönliche Antworten auf ihre ganz persönlichen Fragen. Im Vordergrund steht hier nicht die graue Theorie, sondern wie es Selbständige, leitende Angestellte oder auch Firmenchefs in ihre Position "geschafft" haben und warum sie ihr Beruf begeistert.

Der Ablauf des Informationstages variiert mit Blick auf die unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten von Club zu Club. Die Frankfurter Clubs gestalten ihren Berufsinformationstag von Anfang an gemeinsam unter der Federführung des RC Frankfurt/M.-Alte Oper. Seit zehn Jahren ist Clubmitglied Jens-Wilhelm Oberwinter für die Organisation dieser Veranstaltung in Frankfurt am Main verantwortlich.  

Auch weil er sich sein zehntes Dienstjubiläum nicht durch Corona nehmen lassen wollte, war für ihn – anders als für viele andere hessische Clubs - die Absage der Veranstaltung keine Option.

Nach Beratungen mit Experten der IHK Frankfurt, die bislang immer ihre zwei großen Säle für den Berufsinformationstag zur Verfügung gestellt hatte, organisierte er diesmal die Treffen über eine "Dating-Plattform":  Nicht der ideale Partner, sondern der ideale Beruf fürs Leben sollte jetzt auf diesem Weg gefunden werden.

2020, berufsmesse, beruf, messe, 2019, frankfurt
"Und Du, wo liegen Deine Interessen?" Im Gespräch fanden die Experten die Vorlieben der Schüler heraus - diesmal online.

Die Berater legten für die Plattform ihre beruflichen Profile offen. Die Schülerinnen und Schüler konnten daraufhin bei ihren Favoriten für die Zeit von 17 bis 21 Uhr "Timeslots" von 15 Minuten buchen. Die Berater bestätigten die Slots über die Plattform und nahmen dann von sich aus auch den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern auf. Die virtuellen Treffen fanden meist per Telefon statt, in Einzelfällen auch per Zoom.

Waren es in den Vorjahren bei den Präsenztreffen in der IHK jeweils rund 1.200 Schülerinnen und Schüler und ca. 100 Berater, so beteiligten sich diesmal immerhin rund 250 Schüler und 70 Berater. Alle elf Frankfurter Rotary Clubs waren vertreten. Wieder dabei auch einige Rotaracter und zehn externe Berater, under anderem von DRK, Flugsicherung, Agentur für Arbeit und Polizei.

Eine anschließende Umfrage zu Verbesserungsmöglichkeiten gab es diesmal nicht – auch wegen der Zuversicht, dass der nächste Informationstag wieder wie gewohnt als Präsenzveranstaltung in der IHK stattfinden kann. Dennoch bekamen die Veranstalter viel Lob; hier stellvertretend für viele ein Zitat aus einer Mail: "Ich hatte heute Abend wirklich viel Freude und gute Gespräche mit zwölf Schülern - zehn Mädchen, zwei Jungen. Alle möchten jetzt Ärzte werden, natürlich am liebsten Kinderchirurgen... Vielen Dank für die professionelle Vorbereitung. Es war meines Erachtens ein großer Erfolg."

Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.