Hanau
Schüler fragen, Profis antworten
Nach einem Jahr Pause konnte der Rotary-Berufsinformationstag wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden.
Berufsberatung gibt es (fast) überall — authentische Berufsinformation dagegen viel zu wenig. Denn in der Informationsflut verlieren Jugendliche bei den sich auch noch ständig wandelnden inzwischen rund 19.000 Studiengängen schnell den Überblick. Aus Kommunikationslust wird damit schnell Informationsfrust.
Genau da setzen die Rotarierinnen und Rotarier seit 29 Jahren mit dem Rotary-Berufsinformationstag an. Nahezu hessenweit stellen sich jedes Jahr am zweiten Dienstag im November viele der rund 4.000 Mitglieder in 75 Rotary Clubs den Fragen der Jugendlichen. Dank der Vielfalt der Berufsklassifikationen in den Clubs können sie dabei zu den unterschiedlichsten Berufen Auskunft geben.
Und "Schüler fragen, Profis antworten" ist eine ganz besondere Informationsveranstaltung. Denn die Jugendlichen treffen hier erfahrene Praktiker und Führungskräfte, die ihnen "barrierefrei" auf Augenhöhe Rede und Antwort stehen. "Wie", "Warum" oder "Wozu" — keine Frage zur Berufswahl wird krummgenommen.
Ob Architekt, Handwerker oder Zahnarzt – die Schülerinnen und Schüler bekommen persönliche Antworten auf ihre ganz persönlichen Fragen. Im Vordergrund steht hier nicht die graue Theorie, sondern wie es Selbständige, leitende Angestellte oder auch Firmenchefs in ihre Position geschafft haben.
Die Gestaltung des Informationstages variiert mit Blick auf die unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten von Club zu Club. In Hanau findet der Berufsinformationstag traditionell in der Karl-Rehbein-Schule (KRS) statt.
Hier war unter der Verantwortung des ehemaligen Schulleiters Jürgen Scheuermann (RC Offenbach-Dreieich) der originäre Rotary-Berufsinformationstag vor einigen Jahren durch Hinzuziehen externer Berater zu einer "Berufebörse" erweitert worden. Diesmal standen 55 Referenten zu 26 Berufsfeldern Rede und Antwort. Die meisten der teilnehmenden 290 Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und absolvierten gleich mehrere Durchgänge. Unter den Referenten waren 23 Experten vom RC Hanau, teilweise mit Ehepartnern und ihren erwachsenen Kindern als Co-Beratern.
Das rotarische Team wurde verstärkt durch sechs Freunde vom RC Hanau-Maintal sowie durch etliche Rotaracter und die Wirtschaftsjunioren. Neben öffentlichen Einrichtungen, wie Polizei und Arbeitsamt waren viele Unternehmen vertreten. Hochschulen, und einige Ehemalige der KRS rundeten das Bild ab.
Die für den Ablauf in der KRS verantwortliche Studienrätin Evelyn Eger berichtete von vielen positiven Rückmeldungen. Dennoch gab sie auch Optimierungswünsche an Thomas Neeb (RC Hanau) weiter, der auch im kommenden Jahr für den Berufsdienst zuständig sein wird. So will sie einen "Handzettel" mit möglichen Fragen erstellen, der den Schülerinnen und Schülern den Dialog erleichtert – ohne dass individuelle berufsspezifische Themen zu kurz kommen sollten.
Nun hoffen alle Beteiligte auf eine barrierefreie Neuauflage in 2022 — wie immer am zweiten Dienstag im November.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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