Schwarzwald-Baar-Heuberg
Star-Pianist musiziert mit dem Nachwuchs
Rotary-Jugendsinfonieorchester konzertiert mit Alexandre Tharaud. Junge Musiker können sich noch bewerben.
Als „filigraner französischer Tastentänzer“ wurde der weltbekannte Pianist Alexandre Tharaud unlängst bezeichnet. „Betörend“, „raffiniert“, „elegant“, „schier grenzenlos pointiert“ – die Attribute der Kritik für sein Spiel überschlagen sich regelrecht. Längst hat er sich in die Riege der internationalen Stars seiner Generation konzertiert. Weltweit zeigt sich auch das Publikum von seinen Rameau-, Couperin, Chopin- und Bach-Programmen begeistert. Das geht auch Michael Berner nicht anders. Der Leiter des Rotary-Jugendsinfonieorchesters freut sich deshalb besonders, dass es ihm gelungen ist, Alexandre Tharaud als Solisten für das nächste Konzert des Rotary-Jugendsinfonieorchesters zu gewinnen.
„Ich habe zufällig im bayrischen Fernsehen die Klassiksendung ‚Klickklack‘ mit Martin Grubinger gesehen. Er hat dort Alexandre Tharaud als einen der größten Pianisten unserer Zeit vorgestellt“, berichtet Orchesterleiter Berner, wie er selbst auf den Solisten aufmerksam wurde. „Besonders beeindruckt hat mich, dass er sich ein Jahr aus dem Konzertleben zurückgezogen hat, um Bachs Goldberg-Variation zu erarbeiten“, bewundert er diese Konsequenz. Die Idee, den Franzosen als Solisten für das Projektorchester zu gewinnen, ließ ihn fortan einfach nicht mehr los. Über verschiedene Kontakte gelang das schließlich tatsächlich. „Ich bin sehr froh, dass ich ihn für das Projekt mit dem Rotary-Jugendsinfonieorchester gewinnen konnte“, berichtet der Orchesterleiter.
Dadurch bietet sich für die jungen Mitglieder dieses Projektorchesters erneut die Chance, gemeinsam mit einem Weltstar zu musizieren. Schon in den vergangenen drei Jahren waren berühmte Solisten in den Schwarzwald gekommen, um das zu ermöglichen: Violinistin Lisa Batiashvili im Jahr 2016, Kontrabassist Edicson Ruiz 2017, im vergangenen Jahr Violinist Guy Braunstein - und nun also Alexandre Tharaud.
Möglich wird das durch den Rotary Club Furtwangen-Triberg und das Thomas-Strittmatter- Gymnasium St. Georgen, die gemeinsam musikalisch begabte Jugendliche zur also nunmehr vierten Arbeitsphase des Orchesters in den Schwarzwald einladen. Auf dem Konzertprogramm stehen Webers Ouvertüre zur Oper Freischütz, Griegs Klavierkonzert und Schuberts Unvollendete.
In Stimm- und Registerproben werden die Jugendlichen von professionellen Dozenten von Musikhochschulen und Profiorchestern betreut. Nach den intensiven Proben jeweils in der Stadthalle St. Georgen am Samstag, den 14. September, und Sonntag, den 15. September, sowie am Samstag, den 21. September, präsentieren sich Alexandre Tharaud und das Projektorchester in einem Abschlusskonzert am 22. September im Franziskaner-Konzerthaus Villingen.
Interessierte junge Musiker können sich noch für eine Teilnahme bewerben, am besten auf der Internetseite www.rotary-jso.de, wo Sie auch weitere Infos zum Projektorchester finden.
Daniela Schneider, RC Furtwangen-Triberg
Der Solist
Der 1968 in Paris geborene Alexandre Tharaud studierte am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris. 1989 gewann er den Zweiten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Es folgten Einladungen zu den BBC Proms, zum Festival de la Roque d’Anthéron, zum Festival Oude Muziek in Utrecht und ins Grand Théâtre nach Bordeaux.
Seitdem tritt Alexandre Tharaud regelmäßig mit Soloprogrammen in den großen Konzertsälen in Europa, Amerika und Asien auf. Seit 2011 ist er künstlerischer Leiter des Festival Amadeus in Meinier in der Schweiz.
Tharaud arbeitet mit renommierten Dirigenten wie Jean Fournet, Marc Minkowski, Bernard Labadie, Stéphane Denève, Jean-Jacques Kantorow und Georges Prêtre sowie Orchestern wie dem Orchestre National de France, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Orchestre National de Lille, dem Orchestre du Capitole de Toulouse, dem Japan Philharmonic Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Orchestra, dem Singapore Symphony Orchestra, der Sinfonia Varsovia, dem hr- Sinfonieorchester oder dem Tonhalle-Orchester Zürich zusammen.
Mit Begeisterung setzt sich Alexandre Tharaud auch für zeitgenössische Komponisten ein. So ist er Widmungsträger zahlreicher neuer Werke und brachte Kompositionen diverser Komponisten zur Uraufführung. Tourneen führten und führen ihn unter anderem immer wieder nach Nordamerika, aber zum Beispiel auch nach Asien. Engagements in Europa umfassen Auftritte in Skandinavien, Deutschland, Polen, der Schweiz, den Benelux-Staaten (er ist Artist in Residence im Muziekgebouw Eindhoven), Großbritannien, Spanien, Italien, Österreich und nicht zuletzt in Frankreich, wo er gemeinsam mit dem Orchestre National de France und dem Orchestre National de Lyon konzertiert. Seit Juli 2009 steht Alexandre Tharaud bei Warner Classics/Erato unter Exklusivvertrag. Nach seinem Debüt bei besagtem Label mit Chopin erhielt er 2011 den ECHO Klassik für sein zweites Album mit Scarlatti-Sonaten, 2012 einen Victoire de la Musique für seine Aufnahme mit Bachs Klavierkonzerten und 2015 für die Einspielung seiner „Jeunehomme“-CD einen Echo Klassik als Konzerteinspielung des Jahres.
In Michael Hanekes Oscar-prämiertem Film „Amour“ stellt Alexandre Tharaud seine schauspielerischen Qualitäten an der Seite von Emmanuelle Riva und Jean-Louis Trintignant unter Beweis.
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