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Lech-Ammersee

Vier ausgezeichnete Wege zur Nachhaltigkeit

Lech-Ammersee - Vier ausgezeichnete Wege zur Nachhaltigkeit
Die Preisträger mit coronagemäßem Abstandsgebot in der Alten Brauerei in Stegen am Ammersee. In der Mitte: Sonia Fischer (RC Landsberg) und Ralf Weiler (RC Wörthsee) © Maren Martell

Vier Clubs der Lech-Ammersee-Region haben einen Nachhaltigkeitspreis im Gesamtwert von 9000 Euro ausgelobt.

Rainer Bonhorst01.06.2021

Da sich das zeitgemäße Bemühen um Nachhaltigkeit ideal in die rotarischen Grundwerte einfügt, haben die Rotary Clubs Landsberg, Wörthsee, Ammersee-Römerstraße und Buchloe gemeinsam beschlossen, nachhaltige Projekte ihrer Region auszuzeichnen. Die Preise in den Kategorien Gesellschaft/Chancengleichheit, Gesundheit/Krisenbewältigung und Umwelt/Ressourcen wurden in einem professionell gestreamten Festakt in der Alten Brauerei in Stegen am Ammersee verliehen. Governor Renate Dendorfer-Ditges und die Landsberger Oberbürgermeisterin und Schirmherrin Doris Baumgartl waren vor Ort und zeigten sich in ihren Grußworten begeistert von dem Projekt. Worüber sich die ebenfalls "analog" anwesenden Initiatoren, die Präsidentinnen Sonia Fischer (Landsberg), Margret Madelung (Ammersee-Römerstraße), Sabine Eichinger (Buchloe) und Präsident Ralf Weiler (Wörthsee) sehr freuten.

Den ersten, mit 4000 Euro dotierten Preis erhielt die "Ackerdemie" der kleinen Johann-Baptist-Baader-Mittel- und Grundschule Fuchstal, die sich inzwischen offiziell "Ackerschule" nennen kann. Dort "ackern" Schüler und Schülerinnen nicht nur in den Klassenräumen sondern im Wortsinne gleich neben der Schule auf einem 150 Quadratmeter großen Feld. Unter Anleitung fachkundiger Lehrerinnen kümmern sie  sich nachhaltig um den Acker. Sie graben, pflanzen, gießen und ernten Gemüse für die Schulfamilie und die Mensa. So lernen sie, den Wert von Lebensmitteln zu schätzen. Motto: "Für eine Generation, die weiß, was sie isst." Auch die örtliche Kindertagesstädte "ackert" mit. Fachlich unterstützt wird das Projekt von der "Gemüseackerdemie" und finanziell von der AOK. Dazu die Jury: "Der mutige Schritt zur 'Ackerdemie' verändert das Bewusstsein der Schüler und Schülerinnen für den Anbau und die Wertschätzung von Lebensmitteln."

Ehrenpreis für Schondorfer Rock-Macherin

Umweltpolitisch, aber auch aktiv zupackend ist das Projekt des Arbeitskreises Dorfökologie in Finning. Vor Ort und über die Region hinaus, wollen die 14 Mitglieder der Gruppe das Bewusstsein für Grünflächen und Biotope schärfen. Neben solcher Netzwerkarbeit, geht es auch "zur Sache": Sie pflegen die ökologisch bedeutsamen Flächen der Gemeinde und dokumentieren die Entwicklung der dort vorhandenen Artenvielfalt. Regelmäßig beteiligen sie sich an der Amphibienrettung, engagieren sich im Vogelschutz (Nisthilfen für Schwalben, Kiebitzschutz, Lerchenfenster) und fassen beim Müllsammeln und bei Pflanzaktionen mit an. Die Jury: "Der Finninger Arbeitskreis hat ehrenamtliches Engagement für Flora und Fauna fest in der Kommune verankert." Dafür gab es den mit 3000 Euro dotierten zweiten Preis.

Den dritten Preis (2000 Euro) erhielten Schüler und Schülerinnen der Grundschule Traubing. Sie entdeckten, wie wichtig in Zeiten der Coronakrise das Verständnis der Generationen untereinander ist, als sie zu Weihnachten nicht traditionsgemäß ihr Theaterstück aufführen konnten. Ihre alternative Idee: "Weihnachten in der Tüte". Das Ziel: Mit kleinen Dingen eine Freude machen. So wurden zu Weihnachten bunte Geschenktüten gebastelt und mit einer schönen Weihnachtsgeschichte, selbstgebackenen Plätzchen und anderen Kleinigkeiten gefüllt. Mit Schubkarren zogen die Kinder durchs Dorf und lieferten ihre Liebesgaben ab. Dass es mehr nicht braucht, um Freude zu bereiten, zeigte die überwältigende Reaktion vor allem älterer Menschen. Eine herzerwärmende und nachhaltige Erfahrung: Auch wenn Covid überwunden sein wird, soll es Weihnachten wieder eine solche Überraschung der Kinder für die Senioren des Ortes geben. Die Jury lobte die "spontane Idee, die zu einem nachhaltigen Austausch mit Seniorinnen und Senioren geführt hat".

Einen nicht dotierten Sonderpreis in der Kategorie Unternehmen gab es für die Schondorfer Rock-Macherin Caroline Hermann-Lauenstein. Sie fertigt Kleidung ausschließlich aus hochwertigen Materialien an, die in Bayern entstanden sind. Damit setzt sie ein Zeichen für nachhaltige Mode und gegen ökologisch bedenkliche Wegwerfprodukte.