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Rotary und die Politik

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut "Die Rolle Baden-Württembergs in einer vernetzten Welt"

Rotary und die Politik - Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut "Die Rolle Baden-Württembergs in einer vernetzten Welt"
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin, und Christian Baumgärtner, Präsident des RC Ebingen-Zollernalb © Sando Zwiesele

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zur Rolle Baden-Württembergs in einer vernetzten Welt

Immo Eberl01.11.2017

Der RC Ebingen-Zollernalb hat zu einem Meeting die Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, eingeladen, die selbst aus einer bekannten Unternehmerfamilie des Landes stammt. Sie ist nach einer spezifischen Ausbildung seit 1998 Gesellschafterin der Bizerba SE & Co KG, die sich im Besitz der Gründerfamilie Kraut befindet. Nach Mitgliedschaften im Gemeinderat der Stadt Balingen und im Kreistag des Zollernalbkreises wurde sie 2016 in den Landtag von Baden- Württemberg gewählt und zur Ministerin berufen. Dr. Hoffmeister-Kraut hat zu Beginn des Vortrags Respekt gegenüber der Tätigkeit von Rotary geäußert. Sie zeigte im Anschluss Einblicke in die Bereiche Wirtschaft, Wohnunsgsbau und Ausbildung aufgrund der Zahlen der Landesregierung. Die Exportquote der Wirtschaft des Landes liege bei über 42 Prozent, dazu kommt die fast vollständige Vollbeschäftigung. Sie verwies darauf, dass diese Erfolge auf dem kontinuierlichen soliden Wachstum des Landes beruhten. Die Quote für Forschung und Entwicklung liege bei 4,8 Prozent und damit weltweit am höchsten. Die EU peile hier das Ziel von 3,5 Prozent an.

Keine Müdigkeit zulassen
Die sehr guten Zeiten mit hohem Steuereinkommen ließen jedoch ein Ausruhen nicht zu. Ihrer Meinung nach wird der Strukturwandel in den Bereichen Digitalisierung und Mobilität das Land sehr verändern, denn die Erfolge von Google, Apple und Amazon zwängen die EU, Deutschland und Baden-Württemberg dazu, aufzuholen. Auch Bereiche wie Künstliche Intelligenz und das Thema Internet of Things würden zunehmen. Ein Hauptziel ist gemäß Hoffmeister-Kraut, die Technologieführerschaft des Landes zu halten. Dazu wurde unter anderem eine Digitalisierungsprämie von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt, was auf jeden Mittelständler circa fünf bis 10.000 Euro entfallen ließ. Der Topf war nach zwei Monaten leer...

Diverse Maßnahmen  
Für die Industrie des Landes wurden 16 Lern-Fabriken eingerichtet, entsprechende Einrichtungen für das Handwerk folgen. Das Fach Informatik wurde an den Schulen eingeführt. Die Referentin wies noch abschließend auf die für die Wirtschaft erforderlichen Maßnahmen der Politik hin, um die gegenwärtige Stellung des Landes zu halten. Die Demographie und der Fachkräftemangel zwängen die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte zu unterstützen. Mit ihrem Vortrag hatte sie den Nerv ihres Publikums getroffen: Im Anschluss ergab sich eine umfangreiche und ergiebige Diskussion, aufgrund der derzeitigen Situation des Landes aber auch zu Themen außerhalb der Vortragsinhalte.

Immo Eberl
Immo Bernhard Eberl, geb. 1947, Studium an der Universität Tübingen (Geschichte, Germanistik, Kirchenrecht und Rechtswissenschaft - M.A.). Später Erstes Staatsexamen in Geschichte und Germanistik. 1976 Promotion und Habilitation zum Dr. phil. habil. Ernennung zum apl. Professor 1990. Arbeit an der Uni Tübingen, unter anderem am Historischen Seminar, Abteilung für mittelalterliche Geschichte sowie als Geschäftsführer des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde. Tätigkeit als Leiter des Stadtarchivs Ellwangen (Jagst) bis 2015; nebenamtlich Leiter der Volkshochschule Ellwangen. Bis heute Lehrtätigkeit an der Uni Tübingen, an der Hochschule für Politik München, der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz im Wienerwald.
Mitglied im RC Ellwangen seit 1994, Club-Präsident 2009/2010, Paul-Harris-Fellow. Verheiratet, ein Sohn. 2017 bis 2020 war er Distriktberichterstatter in D1830.