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Rotary eClub Hiddensee

Projektliste zur Ukraine-Hilfe

Rotary eClub Hiddensee  - Projektliste zur Ukraine-Hilfe
Der RC Greifswald-Hiddensee will sich für den Frieden zwischen der Ukraine und Russland einsetzen. Neben langfristigen Plänen, hat man in einer Projektliste auch aktuelle Hilfsmöglichkeiten aufgelistet. Die Friedenstaube dient als passendes Symbol des Engagements. © Pixabay

Der Rotary eClub Hiddensee aktualisiert regelmäßig seine sogenannte Bertha-von-Suttner-Projektliste "Frieden in der Ukraine". Sie hat die verschiedenen Möglichkeiten für Rotarier, zu helfen, sinnvoll strukturiert.

Florian Quanz03.03.2022

Die Schriftstellerin und Pazifistin Bertha von Suttner, die als erste Frau 1905 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, dient als Namenspatin der Projektliste. Der RC Greifswald-Hiddensee zitiert dazu passend Bertha von Suttner: „Darum ist es notwendig, dass überall dort, Friedensanhänger existieren, dieselben auch öffentlich als solche sich bekennen und nach Maßstab ihrer Kräfte an dem Werke mitwirken.“ 

Der Krieg in der Ukraine stellt unsere Gesellschaft vor zwei Aufgaben. Die erste Aufgabe lautet, durch sofort wirksame Projekte und Aktionen Hilfe zu leisten für die notleidenden Menschen im Kriegsgebiet und für die Geflüchteten in unserem Land. Hier ist der Deutsche Governorrat federführend tätig und setzen Freund Jörg M. Haas, RC Berlin-Platz der Republik, bundesweit u.a. mit dem Projekt „Spaces for Ukranian Refugees“ und Freund Achim Lange, RC Schwedt, als Beauftragter im Distrikt 1940 für die „Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen“ maßgebende Schwerpunkte.

Die zweite Aufgabe lautet, schon jetzt Vorstellungen zu entwickeln, wie nicht zuletzt im Interesse unseres Landes die vielen Schritte von einem Waffenstillstand zum Frieden in der Ukraine unterstützt werden können.

Die Bertha von Suttner-Liste widmet sich der zweiten Aufgabe. Für konkrete Projekte der Friedensarbeit ist die Zeit noch nicht reif, aber Ideen, Anregungen, Hinweise und beispielhafte Aktionen, die eine Erneuerung dieses in vieler Hinsicht kriegszerstörten Landes in den Blick nehmen, sollten wir schon jetzt sammeln. Die Konzepte, die morgen wirksam werden können, brauchen heute erste Überlegungen.

Die neu sortierte und fokussierte Bertha von Suttner-Liste fasst alle Einladungen, Gesuche und Vermittlungsangebote zusammen, die in den bisherigen Listen auf Resonanz gestoßen waren und mit Aussöhnung, Frieden und Solidarität zu tun haben oder mit der individuellen Förderung von Geflüchteten, um sie für ihre tatkräftige Rückkehr in eine befriedete Heimat stark machen zu können.

  • Aussöhnung: Es wird eingeladen, an den Vorbereitungen für eine „Friedenswerkstatt Ukraine“, einem Camp für Rotaracter*innen und andere junge Menschen aus den vom Krieg betroffenen Ländern mitzuwirken zum Thema „Wie geht Aussöhnung?“.

    Hans-Robert Metelmann, RC Hiddensee, Frank-Jürgen Weise, RC Nürnberg-Sebald, und Heiko Miraß, RC Rügen: „Wenn der Krieg vorbei ist, müssen seine Verwundungen verbunden werden. Sie sollen gut und ohne allzu viele narbige Verhärtungen abheilen können. Bei jungen Menschen heilen Wunden schneller. Wie kann eine kunstgerechte Behandlung der Verletzungen aller Art eingeleitet werden? Was braucht es am Ende für eine Aussöhnung der Kriegsparteien? Prora auf der Insel Rügen als KdF-Objekt, das anschließend von der NVA genutzt worden ist und heute hochpreisige Ferienwohnungen anbietet, eignet sich in seiner historischen Zerrissenheit in besonderer Weise als Ort des Camps. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und die Hertie-Stiftung wollen das Camp fördern.“

    Kontakt: Hans-Robert Metelmann, metelmann@uni-greifswald.de, Telefon: 0172 381 3326
  • Friedensarbeit: Es wird eingeladen zur Teilnahme an der Hybrid International Rotary & Rotaract Conference „How to Shape the Future“, May 23-27, www.peaceconference.us, und dadurch an die Friedensinitiativen von Rotary und Rotaract anknüpfen.

    Sabine Schwachula, Rotary e-Club Köln, Peacebuilder-Club im Peacebuilder-Distrikt: „Wir würden uns freuen, wenn die RC Keokuk Peace Letters www.LuLu.de (Suchwort REPPMANN) Anregung für weitere Friedensinitiativen sein könnten.“ Holger Knaack, Rotary International President 2020/2021 schreibt in diesem Zusammenhang: „I said at the Rotary Assembly last year in San Diego that Rotary is not political. But when things are obviously wrong, we cannot look the other way. As we see discrimination, ineqality, and racism in many different parts of the world, Rotarians and other people of good will must speak out if solutions are to be found – culture by culture and country by country. We who have the great fortune to live in democratic countries have the obligation to become active on the basis of our core values and our four-way test.“ Holger Knaack´s Greeting (RC Englewood, NJ, US, April 13, 2021)

    Kontakt: Sabine Schwachula, rotary@schwachula.com; Telefon 0163 3111624 / Yogi Reppmann, YogiReppmann@gmail.com , Telefon: +1 507 581 6734
  • Friedensarbeit: Es wird eingeladen zur Qualifizierung des eigenen Clubs zu einem zertifizierten Peacebuilder Club nach den Standards der Rotary Action for Peace http://ragfp.de/https://rotaryactiongroupforpeace.org/peacebuilder-clubs-2/ und zum Beitritt zum German Chapter

    Maurice Stette, RC Berlin-Platz der Republik, und der Vorstand des German Chapters der Rotary Action Group for Peace (GCRAFP): „Peacebuilder Clubs sind eine rotarische Bewegung, die Energie und Dynamik für friedliche Konfliktlösungen auf der ganzen Welt schafft. Das Peacebuilder Club Programm wurde entwickelt, um den Auftrag von Rotary International, "Völkerverständigung, Goodwill und Frieden in der Welt zu fördern", durch die Förderung von Programmen und Projekten zu unterstützen, die mit den sieben Schwerpunktbereichen unserer Organisation übereinstimmen - insbesondere mit dem ersten: Frieden, Konfliktvermeidung und Konfliktlösung. Rotarische Peacebuilder Clubs verpflichten sich, Dialoge zu führen und Projekte durchzuführen, die den Frieden in ihrem Gemeinwesen und auf der ganzen Welt fördern. Stellen Sie Ihre Club-eigene Friedensarbeit auf eine breite institutionelle Basis und profitieren Sie von einem großen Expert*innen Netzwerk und hilfreichen Materialien. Interessierte Distrikte sind auch sehr willkommen an der GCRAFP teilzunehmen.“

    Kontakt: Mura Rike Cammann, RC Präsidentin GCRAFP 2021/2022, mura.cammann@web.de
  • Solidarität: Es wird eingeladen, sich in eine Menschenkette am 3. April zwischen den Botschaften der Ukraine und Russlands in Berlin einzureihen.

    Torsten Becker (RC Berlin-Tiergarten): „Der Rotary Club Berlin-Tiergarten plant eine Menschenkette für den 03.04.2022 von 11:00 bis 13:00 Uhr von der ukrainischen Botschaft zur russischen Botschaft in Berlin (ca. 1,5 km) unter dem Motto Rotary opens opportunities for peace. Also von der Albrechtstr 26 bis Unter den Linden 63/64. Die Menschenkette soll ein Symbol sein, dass sich beide Kriegsparteien die Hände für den Frieden reichen sollen. Der Rotary Club Berlin-Tiergarten bittet um die Unterstützung von allen Berliner Rotarierinnen und Rotariern. Ihr könnt uns mit Euren Familien und Euren Freunden, Verwandte, Bekannte helfen, die ca. 1,5 km zu füllen.“

    Kontakt: Dr. Torsten Becker tbecker@best-group.eu
  • Förderung: Es wird eine Förderung gesucht für das Projekt „Kultur macht aktiv“ des OPERNALE e.V. fördern, opernale.de, das Bewohner*innen und Geflüchteten im ländlichen Raum von Vorpommern Gelegenheit gibt, sich einander friedvoll zu begegnen. Spendenkonto OPERNALE e.V., IBAN: DE 94 1505 0500 0102 0084 34, Verwendungszweck „Kultur macht aktiv“

    Henriette Sehmsdorf, RC Greifswald, Künstlerische Leiterin der OPERNALE: „Am Anfang war nicht das Wort, das missverständliche, am Anfang war der alles umspannende Klang. Musik ist die universale Sprache, die alle verstehen. Das Projekt greift eine Facette des Themas „Wunden verbinden“ auf, Heilung durch Kunst und Kultur: Gemeinsam Musik hören und machen, die eigene oder die fremde, das Herz berühren lassen in Gemeinschaft. Der eigenen Stimme lauschen und ihr Vertrauen schenken.“

    Kontakt: Henriette Sehmsdorf, kontakt@opernale.de; Telefon: 038333-8851
  • Förderung: Es wird eingeladen, an den Vorbereitungen für ein Sportfest in Jarmen an der Peene, Landkreis Vorpommern-Greifswald, mitzuwirken, bei dem geflüchtete und ortsansässige Kinder und Jugendliche für ein oder zwei Tage in Jarmen zu friedlichem Wettstreit zusammenkommen können. www.youtube.com/watch?v=eTE2U_snfgY

    André Werner (RC Hiddensee) und Markus Oelze (RC Hiddensee): "Unser großes altersübergreifendes Sportfest in Jarmen hat inzwischen Tradition und vereint mehrere hundert Menschen auf unserer Sportanlage. Sport bringt Menschen zusammen, fördert Teamgeist und lehrt Fairness sowie Respekt. Ein im Amtsbereich Jarmen-Tutow entstehendes Netzwerk „VEREINt zwischen Peene und Tollense“ wird in Kooperation mit der Stadt Jarmen, der Kirchengemeinde, lokalen Vereinen, Bildungseinrichtungen sowie dem Kreissportbund Vorpommern-Greifswald e.V. dieses Sportfest gemeinschaftlich planen und durchführen. Kinder und Jugendliche aus unserer polnischen Partnerstadt Susz nehmen an diesem Sportfest teil.“

    Kontakt: André Werner, buergermeister@jarmen.de, Telefon: +49 039997 1520
  • Förderung: Für Menschen, die im Krieg Verletzungen erlitten haben, aber zunächst nur notdürftig versorgt werden konnten, werden Operationsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern vermittelt.

    Hans-Robert Metelmann, RC Hiddensee: „Im Krieg haben viele Menschen z.B. im Gesicht Verletzungen erlitten, die nach Notoperationen inzwischen einer plastisch-chirurgischen Rekonstruktion bedürfen, aber in besonders komplizierten Fällen zunächst noch nicht wieder in der Ukraine angeboten werden können. Geeignete Versorgungszentren in Deutschland gibt es viele, das größte Problem besteht häufig in der Kostenübernahme.“

    Kontakt: Für Gesichtsoperationen und mit Bezug auf Zentren in Mecklenburg-Vorpommern: Hans-Robert Metelmann, metelmann@uni-greifswald.de ; Telefon: 0172 381 3326
  • Förderung: Es werden Arbeitsmöglichkeiten für Geflüchtete angeboten, damit sie finanzielle Eigenmittel generieren können und ggfs. berufliche Qualifizierungen erwerben, die beim Wiederaufbau in der Ukraine dringend benötigt werden.

    Roland Marsch, RC Greifswald-Caspar David Friedrich: „In der Gemeinde Neetzow – Liepen, Kreis Vorpommern Greifswald, sind zwei größere Hotels ansässig, beide werden kurz- und mittelfristig Arbeitsplätze zu Verfügung stellen können. Handwerk, Handel und Landwirtschaft suchen Mitarbeiter.“

    Kontakt: Roland Marsch, mmarsch@t-online.de
  • Förderung: Es wird die Hilfe von Psychologinnen und Psychologen, von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gesucht, damit die jungen Hoffnungsträger für Frieden in der Ukraine in ihren Kriegsängsten und in ihrer Trauer professionell begleitet werden können.

    Barbara Hardkop, Präsidentin RC Herzogtum Lauenburg-Mölln, Vorsitzende ROTARY INTERNATIONAL Distrikt 1940 Stipendienprogramm e.V., seit vielen Jahren in engem Kontakt mit der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder: „Zerbombte Krankenhäuser, zerstörte Straßenzüge, Tote und Verletzte. Wie soll eine Seele mit solchen Eindrücken umgehen, zumal wenn es sich um die eigene Heimat und die eigenen Angehörigen handelt? Insbesondere junge Menschen sind hier auf eine professionelle Hilfe und Begleitung angewiesen.

    An der Europa-Universität studieren ca. 85 ukrainische und über 100 russische junge Menschen, für die ein Krieg so unrealistisch erschienen ist wie uns allen. Sie leben täglich mit der Angst vor schlimmen Nachrichten, machen sich täglich Sorgen um ihre Angehörigen, von denen sie seit mehreren Tagen nichts gehört haben, und müssen eventuell mit ihrer Trauer um getötete Verwandte und Freunde leben. Die Zahl der ukrainischen Studierenden nimmt ständig zu. Sie mussten fliehen. Und wollen doch eigentlich studieren!

    Die Viadrina ist nun mit der Bitte an Rotary herangetreten, hier über das rotarische Netzwerk eine Hilfestellung zu geben. Konkret wird die Hilfe von Psychologen und Psychologinnen erbeten, die bereit sind, mit diesen jungen Menschen die unverarbeiteten Erlebnisse, Eindrücke und Schicksalsschläge zu verarbeiten.“

    Kontakt: Barbara Hardkop, barbara.hardkop@gmx.de, Telefon 0151 46 32 97 45
  • Förderung: Es wird beispielhaft eine Stelle in der Forschung angeboten, um für den Wiederaufbau der Ukraine heute den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.

    Stephan Böhm (RC E-Club Köln): „Das Center of Advanced E-Business-Studies ist eine kleine Forschergruppe an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Wir bieten in unserem Team eine 50%-Stelle von April 2022 bis Februar 2023 an, um eine:n Forschende:n bzw. PhD-Studierende:n aus der Ukraine zu unterstützen. Voraussetzung ist ein Masterabschluss in den Bereichen Medien, Management oder Informatik und ein Forschungsinteresse oder laufende Forschungsarbeiten in Digital Media, Digital Transformation, Electronic oder Mobile Business sowie E-Commerce. Bei Interesse gerne mit Stichpunkten zum Lebenslauf oder mit Verweis zum LinkedIn/XING-Profil bei mir melden. Wir würden uns freuen, mit dieser Stelle eine:n junge:n Forscher:in aus der Ukraine zu unterstützen.“

    Kontakt: Stephan Böhm, rotary@stephan-boehm.de
  • Förderung: Es werden Impfmöglichkeiten für Geflüchtete angeboten, auch im Interesse des Gesundheitswesens der Ukraine.

    Lidia Wend (RC Berlin-Mickiewicz) und Michael Giersig (RC Berlin-Mickiewicz): „Frau Dr. med. Cecylia Giersig, Fachärztin für Allgemeinmedizin, hat sich bereit erklärt, Impfungen gegen Corona für Ukrainer durchzuführen. Sie spricht polnisch und englisch.

    Alle Geflüchteten aus der Ukraine, die sich impfen lassen wollen, können sich direkt bei der Ärztin für die Impfungen anmelden.“

    Kontakt: Frau Dr. med. Cecylia Giersig, giersig@allgemeinmedizin-stahnsdorf.de, Tel.:  03329-62173, Fax:  03329-699353