Neues vom RC Bröckedde
Das Protokoll
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
Im RC Bröckedde wurde ein neuer Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit gegründet, der frohgemut an die Arbeit ging. Sekretär Dr. Bommert führte das Protokoll, kurz und prägnant, wie er es von den Vorstandssitzungen her gewohnt war. Dort gab es nie Probleme mit seinen Niederschriften, alle waren froh, dass sich einer die Arbeit machte.
Nach der ersten Sitzung in Sachen Öffentlichkeitsarbeit schickte Dr. Bommert sein Protokoll herum, mit der Bitte um Änderungen und Ergänzungen. Viel würde da nicht kommen, dachte er.
Falsch gedacht. Sein Rundschreiben entfachte einen mittleren Tsunami. Es waren ja auch sehr eigenwillige Persönlichkeiten, die das neue Gremium bildeten. Freund Woppinger klagte: „Freund Hoppenstedt wird dreimal so oft erwähnt wie ich!“ Freund Hungerbaum protestierte: „Meine Stellungnahme zu TOP 3a wurde völlig verstümmelt.“ Zwecks Richtigstellung und Erweiterung sandte er eine zehnseitige Anlage nebst Verweis auf die einschlägige Fachliteratur mit.
Als schwierigster Fall erwies sich Freund Zipfelwies. Er bemerkte bezüglich der Ausführungen von Freund Woppinger: „Bitte streichen.“
Dr. Bommert rief ihn an und fragte: „Weshalb das denn?“
„Weil es irrelevant ist, wie das meiste von Woppinger.“
Und Zipfelwies legte nach: „In der Debatte um TOP 5 tauche ich gar nicht auf!“
Dr. Bommert erwiderte: „Zu TOP 5 haben Sie auch gar nichts gesagt.“
„Aber gedacht!“
Dr. Bommert war verzweifelt. Doch dann fand er eine Lösung. Während der nächsten Sitzung des Ausschusses schrieb ein Stenograf mit, die gesamte Debatte wurde auf Tonband aufgenommen, abgeschrieben und im Protokoll wortwörtlich dokumentiert, inklusive aller „Ahs“ und „Mhms“ etc. Zur zusätzlichen Absicherung gab es eine Videoaufnahme, die das Mienenspiel und die Körpersprache aller Beteiligten festhielt.
Das Protokoll enthielt 53 Seiten, die Freund Zipfelwies durchaus besänftigten: „Das nenne ich mal ein richtiges Protokoll.“
Nach der ersten Sitzung in Sachen Öffentlichkeitsarbeit schickte Dr. Bommert sein Protokoll herum, mit der Bitte um Änderungen und Ergänzungen. Viel würde da nicht kommen, dachte er.
Falsch gedacht. Sein Rundschreiben entfachte einen mittleren Tsunami. Es waren ja auch sehr eigenwillige Persönlichkeiten, die das neue Gremium bildeten. Freund Woppinger klagte: „Freund Hoppenstedt wird dreimal so oft erwähnt wie ich!“ Freund Hungerbaum protestierte: „Meine Stellungnahme zu TOP 3a wurde völlig verstümmelt.“ Zwecks Richtigstellung und Erweiterung sandte er eine zehnseitige Anlage nebst Verweis auf die einschlägige Fachliteratur mit.
Als schwierigster Fall erwies sich Freund Zipfelwies. Er bemerkte bezüglich der Ausführungen von Freund Woppinger: „Bitte streichen.“
Dr. Bommert rief ihn an und fragte: „Weshalb das denn?“
„Weil es irrelevant ist, wie das meiste von Woppinger.“
Und Zipfelwies legte nach: „In der Debatte um TOP 5 tauche ich gar nicht auf!“
Dr. Bommert erwiderte: „Zu TOP 5 haben Sie auch gar nichts gesagt.“
„Aber gedacht!“
Dr. Bommert war verzweifelt. Doch dann fand er eine Lösung. Während der nächsten Sitzung des Ausschusses schrieb ein Stenograf mit, die gesamte Debatte wurde auf Tonband aufgenommen, abgeschrieben und im Protokoll wortwörtlich dokumentiert, inklusive aller „Ahs“ und „Mhms“ etc. Zur zusätzlichen Absicherung gab es eine Videoaufnahme, die das Mienenspiel und die Körpersprache aller Beteiligten festhielt.
Das Protokoll enthielt 53 Seiten, die Freund Zipfelwies durchaus besänftigten: „Das nenne ich mal ein richtiges Protokoll.“
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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