Neues vom RC Bröckedde - Folge 48
Die Strafe der Götter
Lange hatte sich der RC Bröckedde gegen weibliche Mitglieder gewehrt. 1990 schrieb der Club dem Governor: „Wir wollen nicht.“ 1995 hieß es: „Unsere Ehefrauen haben es verboten.“ 2000 beteuerte man: „Wir suchen, aber wir finden niemand.“ 2005 folgte: „Wir suchen immer noch.“
2010 neigte sich der heroische Kampf dem Ende zu, der Druck war zu stark. Mit 36 gegen 35 Stimmen beschloss der Club, sich den Damen zu öffnen. Ehrenpräsident Papke allerdings war entsetzt: „Zuletzt habe ich mich bei der Unterschrift unter den Versailler Vertrag so elend gefühlt.“ Papke und einige Getreue traten unter Mitnahme von Glocke und Wimpel aus und gründeten den „RC Bröckedde Alt“.
Doch die zwei neuen Freundinnen frischten das Clubleben rasch wieder auf. Freundin Gümbel-Totholz, die Bürgermeisterin von Bröckedde, glänzte mit ihren Herrenwitzen. Freundin von der Mayen, die Unternehmerin des Jahres, brachte den Club organisatorisch in Topform. Bald fühlte sich Präsident Pröpcke an den Rand gedrängt. „Ich bin nur noch der Frühstücksdirektor“, klagte er gegenüber Kassierer Knödler. Der meinte: „Setzen Sie ein Zeichen.“ Also gewann Pröpcke unter dem Motto „Verjüngung jetzt“ eine dritte Freundin. Es war Laetitia, die frisch gekürte Weinprinzessin von Bröckedde. Bildhübsch und mit einem väterlichen Weingut im Rücken, das für seinen Riesling berühmt war.
Im Club wurde alles irgendwie weicher. Im Salon Hindenburg standen plötzlich Blumen auf den Tischen. Ein hartgesottener Investmentbanker wie Freund Munzinger war auf einmal begeistert dabei, gemeinsam mit Laetitia Apfelkuchen zu backen für einen guten Zweck. Dr. Krümelein entdeckte seine Vorliebe für das Flechten von Adventskränzen, natürlich Hand in Hand mit Laetitia. Und die Weinproben im väterlichen Gut wurden bald legendär.
Vor allem die Weinproben sorgten beim RC Bröckedde Alt für Eindruck. Die Papke-Truppe signalisierte Reue. Papke hatte nur eine Bedingung: „Wir kommen wieder, mit Glocke und Wimpel. Aber nur, wenn ich den nächsten Vortrag halten darf.“
Das durfte er, und als Thema wählte er ein Motiv aus der griechischen Mythologie: „Das Weib als Strafe der Götter.“
2010 neigte sich der heroische Kampf dem Ende zu, der Druck war zu stark. Mit 36 gegen 35 Stimmen beschloss der Club, sich den Damen zu öffnen. Ehrenpräsident Papke allerdings war entsetzt: „Zuletzt habe ich mich bei der Unterschrift unter den Versailler Vertrag so elend gefühlt.“ Papke und einige Getreue traten unter Mitnahme von Glocke und Wimpel aus und gründeten den „RC Bröckedde Alt“.
Doch die zwei neuen Freundinnen frischten das Clubleben rasch wieder auf. Freundin Gümbel-Totholz, die Bürgermeisterin von Bröckedde, glänzte mit ihren Herrenwitzen. Freundin von der Mayen, die Unternehmerin des Jahres, brachte den Club organisatorisch in Topform. Bald fühlte sich Präsident Pröpcke an den Rand gedrängt. „Ich bin nur noch der Frühstücksdirektor“, klagte er gegenüber Kassierer Knödler. Der meinte: „Setzen Sie ein Zeichen.“ Also gewann Pröpcke unter dem Motto „Verjüngung jetzt“ eine dritte Freundin. Es war Laetitia, die frisch gekürte Weinprinzessin von Bröckedde. Bildhübsch und mit einem väterlichen Weingut im Rücken, das für seinen Riesling berühmt war.
Im Club wurde alles irgendwie weicher. Im Salon Hindenburg standen plötzlich Blumen auf den Tischen. Ein hartgesottener Investmentbanker wie Freund Munzinger war auf einmal begeistert dabei, gemeinsam mit Laetitia Apfelkuchen zu backen für einen guten Zweck. Dr. Krümelein entdeckte seine Vorliebe für das Flechten von Adventskränzen, natürlich Hand in Hand mit Laetitia. Und die Weinproben im väterlichen Gut wurden bald legendär.
Vor allem die Weinproben sorgten beim RC Bröckedde Alt für Eindruck. Die Papke-Truppe signalisierte Reue. Papke hatte nur eine Bedingung: „Wir kommen wieder, mit Glocke und Wimpel. Aber nur, wenn ich den nächsten Vortrag halten darf.“
Das durfte er, und als Thema wählte er ein Motiv aus der griechischen Mythologie: „Das Weib als Strafe der Götter.“
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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