RC Gastein
Gerti Gruber nimmt zwei Familien auf

Dass die rotarische Zusammenarbeit auch über Landesgrenzen hinweg funktioniert, beweisen derzeit österreichische Rotarier. Gemeinsam mit Freunden aus der Slowakei koordinieren sie ihre Ukraine-Hilfe.
„Der RC Gastein stellt mit Bernhard Zimburg den Chair des erst im Herbst neu gegründeten Länderausschusses Austria-Ukraine, deshalb ist es für uns selbstverständlich, auch als kleiner Club mit 27 Mitgliedern hier sofort aktiv zu werden“, berichtet Gerti Gruber. Die beiden Rotary Clubs der slowakischen Stadt Kosice verwalten drei große Lagerhallen, wohin andere Clubs aus der Slowakei und Österreich ihre Hilfsgüter liefern. Von dort werden sie dann per Lkw oder Bahn weiter zur ukrainischen Grenze gebracht.
Hervorragendes rotarisches Zusammenspiel
Das System funktioniere hervorragend, berichtet Gerti Gruber. Sie brachte selbst eine Lieferung ihres Clubs im Gesamtwert von 20.000 Euro in die Slowakei. „First-Aid Kits, FFP2-Masken, Hygieneprodukte, Lebensmittel, Decken und Kleidung“, so Gruber. Vor Ort sortieren die rotarischen Helfer Sachspenden nach Art und Größe, Kartons werden entsprechend beschriftet und dann für den Weitertransport bereitgestellt. Der Distrikt 2240, Tschechien und Slowakei, sorgt derweil dafür, dass die Zugverbindung in die Ukraine für Güter- und Personentransporte aufrechterhalten wird. „Dieses rotarische Zusammenspiel unterstreicht unsere Stärke“, sagt Gerti Gruber. Von österreichischer Seite sind neben dem RC Gastein auch die Clubs Wien-Schwechat, Salzburg-Land, Gmunden, Gmunden-Traunsee und Bad Ischl an der groß angelegten Hilfsaktion beteiligt.

Gerti Gruber hat darüber hinaus zwei ukrainische Familien bei sich aufgenommen. „Eine Ukrainerin arbeitet als Zimmermädchen in Bad Gastein und hat ihre ganze Familie nachgeholt, insgesamt zwölf Personen“, erklärt Gruber. Die Aufgenommenen könnten so lange bleiben, wie sie möchten, sagt Gerti Gruber weiter. Die Kommunikation sei mitunter schwierig, da die Geflüchteten kein Englisch sprechen würden. „Wir haben zum Glück einen Bulgaren im Ort, der auch Ukrainisch spricht und als Übersetzer fungiert.“ Manchmal bedürfe es aber auch keiner Worte. Da reiche es, den Menschen einfach mal in den Arm zu nehmen. Wichtig sei, so Gruber, sich Zeit zu nehmen und den Geflüchteten so viel Platz zu bieten, dass sie eine eigene Privatsphäre haben. In ihrem Hotelkomplex hat Gruber dafür eine Wohnung nun für die zwei Familien aus der Ukraine bereitgestellt.

Copyright: Andreas Fischer
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