Neues vom RC Bröckedde
Rotarisches Wohnen
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
Präsident Pröpke lauschte gerade dem Vortrag „Überlebt die Europäische Union?“, als er merkte, dass am Nebentisch im Salon Hindenburg einige Freunde über ein ganz anderes Thema tuschelten. Pröpke spitzte die Ohren und hörte, wie Freund Würzenich gefragt wurde: „Kann jemand, der in einem Reihenhaus wohnt, Rotarier werden?“
Pröpke war perplex, auf diese Frage wäre er nie gekommen. In den Wochen darauf hörte er noch genauer hin, offenbar war das Thema Rotarisches Wohnen von vitalem Interesse. Dominiert wurdedie Debatte von Freund Würzenich, dem führenden Wohnungsmakler von Bröckedde. Welche Wohnform das meiste Prestige hatte, war sehr umstritten. Freund Boppert war stolz auf sein frei stehendes 300-Quadratmeter-Haus in Bröckedde-Nieselpütz. Doch Würzenich winkte ab: „Nieselpütz geht gar nicht, das ist ja eine 2B-Lage.“
Er selbst wohnte in einem Penthouse, das nur 200 Quadratmeter hatte, aber im obersten Stockwerk des Millenium Towers von Bröckedde-City lag. Und so führte er die clubinterne Rangliste an. Vor ihm war Graf Wolkenklau-Oderbruch die Nummer eins gewesen, weil er im Schloss der Familie residierte. Doch als ruchbar wurde, dass dort nur zwei Zimmer fließend Wasser und Heizung hatten, reichte man den Grafen nach unten durch.
Das Thema war komplex. Mit einem individuellen Architektenhaus konnte man punkten. Auch denkmalgeschützte Altbauten hatten viele Fürsprecher, andere wollten den Rang an der Zahl der Garagen festmachen. Küchen für über zweihunderttausend Euro machten sich gut, ebenso Schwimmbäder mit Becken ab 50 Meter Länge und privatem Bademeister. Gute Karten hatte, wer mit einem Nebenhaus für die Leibwächter aufwartete oder mit einem eigenen Golfplatz. In die Rangliste floss auch ein, ob man über weitere Dependancen verfügte. Sylt war ganz okay, besser war Martha’s Vineyard vor Cape Cod/ Massachusetts/USA.
Würzenich verlor schließlich die Poleposition an einen gleichsam Obdachlosen. Das war Unternehmensberater McKlusky, der erklärte: „Ich wohne nur in Hotelsuiten und in meinem Learjet.“
Als er das hörte, nahm Pröpke Freund Würzenich zur Seite und fragte: „Und wie ist das nun mit dem Reihenhaus?“
Würzenich dachte lange nach und sagte dann: „Kommt darauf an, ob der Kandidat im Eckstück oder im Mittelteil wohnt.“
Alexander Hoffmann, RC Frankfurt/Main-Römer, korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde
Illustration: Marcus Schäfer
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