Distrikt 1950Rotary vor Ort
von Matthias Gehler |
| Lesezeit: 3 Minuten

Club schreibt ­Brückengeschichte

Distrikt 1950: Erfurt – Wie der Rotary Club Erfurt-­Krämerbrücke seine Namensgeberin ehrt

„Mein Präsidenten-Projekt ist ein Buch über die Krämerbrücke“, sagt Rüdiger Kirsten vom RC Erfurt-Krämerbrücke. Nun steht er mitten auf der ältesten durchgängig bebauten Brücke Europas und hält ein Exemplar des reich bebilderten Werkes in der Hand. „Ich bin allen dankbar, die mitgeschrieben, mitfinanziert und mitgestaltet haben. Am Anfang gab es Bedenken. Der Vorschuss von rund 20.000 Euro musste erst einmal aufgebracht werden.“ Heute klingt Erleichterung mit, wenn Kirsten sagt: „Inzwischen machen wir Ge-winne, und der Erlös fließt in soziale Projekte. Auch die Stiftung Krämerbrücke erhielt Fördermittel. Außerdem unterstützte der Club damit ein weiteres Brücken-Buch der Händlerschaft, das allerdings einen völlig anderen Charakter trägt.“ Insgesamt erwartet der Club rund 15.000 Euro Überschuss.

Sein Wunsch: Der Stadt etwas zurückgeben

Die Idee kam Rüdiger Kirsten, damals noch Präsident elect, spontan. Seine Begründung: „Ein Buch über die Krämerbrücke ist ein Projekt, das den Namen des Clubs trägt – und der Stadt etwas zurückgibt.“ Kirsten ist Landschafts­architekt, lange zuständig für ­Erfurts Grünanlagen. Die Stadtgeschichte kennt er gut. Das Projekt passte perfekt zum ­Jubiläum: 700 Jahre Krämerbrücke. Also schrieb man los, recherchierte, organisierte ­Bilder. Drei Rotarier haben mitgeschrieben, dazu externe Autoren. Alle honorarfrei. Nur Druck, ­Grafik, Lektorat, Satz und Herstellung mussten bezahlt werden. Der Clubname half auch beim Vertrieb. Mehr als 2000 Exemplare wurden gedruckt. Rund 1500 sind ­bereits verkauft. „Wir wollten nicht über Amazon gehen. Der lokale Buchhandel war uns wichtig. Mit Peter Peterknecht, dem Chef der gleichnamigen Buchhandlung und Rotarier im Club Erfurt, haben wir ja einen sehr erfolgreichen Experten in unseren eigenen Reihen. Aber vor allem auch die kleine Buchhandlung auf der Krämerbrücke selbst lag uns am Herzen.“

Inhaltlich verbindet das Werk Fakten und Geschichten: Historie, Architektur, Händlerleben. Und es klärt darüber auf, warum etwa die Brücken in Bad Kreuznach oder Florenz nicht mithalten können: Sie sind nur teilweise bebaut. Rüdiger Kirsten: „Wer die Brücke liebt – oder eine Reise nach Erfurt verschenken möchte – der findet in dem 25-Euro-Buch ein ideales Weihnachtsgeschenk.“


 

Distrikt 1950 in Kürze: Trauma-Behandlung 

Past-Gov. Udo Feldheim kann sich freuen. Das von ihm initiierte Projekt ist mit folgendem Schreiben bestätigt worden: „Herzlichen Glückwunsch! Ihr Global-Grant-Antrag zur Förderung der psychischen Gesundheit, zum Aufbau emotionaler Resilienz und zur Behandlung von PTSD durch sechs Trauma-Recovery-Camps für vom Krieg betroffene Mütter und Kinder sowie zur Ausbildung von Fachkräften im Bereich psychische Gesundheit in der Region Charkiw, Ukraine (…) wurde von der Rotary Foundation genehmigt. Die Fördersumme beträgt 145.635,00 Dollar.“ Udo Feldheim: „Damit ist der Weg frei, die Camps einzurichten und traumatisierten Müttern und Kindern in der Ukraine zu helfen.“

Matthias Gehler

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